In der Affäre um den Finanzdienstleister Wirecard ist ein möglicher Untersuchungsausschuss noch nicht vom Tisch – trotz der Reformpläne von Finanzminister Scholz für die Bankenaufsicht.
Als Lehre aus dem Wirecard-Betrugsskandal soll die Aufsicht mit deutlich mehr Kompetenzen ausgestattet werden. Zudem will die Bundesregierung in das Geschäft der Wirtschaftsprüfer eingreifen. Noch ist dies jedoch nicht mehr als eine Drohung.
Das Bundesgesundheitsministerium hat sich die Unternehmensberatung Ernst & Young ins Haus geholt, weil ihm der zentrale Maskeneinkauf über den Kopf wuchs. Es zahlt der Firma fast zehn Millionen Euro. Eine offizielle Ausschreibung gab es jedoch nicht.
Der mutmaßliche Wirecard-Betrug könnte für den Staat teuer werden. Nun sind drei Haftbefehle ergangen - auch gegen Ex-Chef Markus Braun. Eine Presseschau mit Fabio De Masi
Der Skandal bei Wirecard wird möglicherweise zu einem Thema für einen Untersuchungsausschuss in Berlin. Der SPD-Finanzexpertin Cansel Kiziltepe zufolge läuft gerade alles darauf hinaus. Auch Vertreter des Kanzleramtes müssten dann gehört werden.
Die Opposition fordert, Beratung und Wirtschaftsprüfung zu trennen, die Bundesregierung schiebt der Branche die Schuld zu. Dabei nutzt sie deren Dienste selbst
In der parlamentarischen Sommerpause herrscht alles andere als ein „Sommerloch“. Dafür sorgt vor allem der Skandal um den insolventen Dax-Konzern Wirecard, der zunehmend die Politik beschäftigt.
Wer wusste was wann, diese Frage tritt beim mutmaßlichen Milliarden-Betrug bei Wirecard immer mehr in den Vordergrund. Um dies zu klären, kommt der Finanzausschusses des Bundestages zu einer Sondersitzung zusammen.
Der Wirecard-Skandal weitet sich aus: Mutmaßlich ist der russische Geheimdienst in die Flucht von Ex-Vorstand Jan Marsalek involviert. Der Umgang von Kanzlerin Merkel und Finanzminister Scholz mit der Firma wirft Fragen auf.
Die Bundesregierung räumt ein, dass Kanzlerin Merkel bei einer Chinareise im September 2019 den Skandalkonzern Wirecard zur Sprache brachte. Der SPIEGEL hatte zuvor das Engagement des Kanzleramts enthüllt.
Die Kanzlerin hat Wirecard auf einer China-Reise thematisiert, räumt eine Regierungssprecherin ein - und bestätigt damit Medienberichte. Von den Ungereimtheiten beim Finanzdienstleister habe Merkel damals nichts gewusst.