Presseschau: "Wie hat die Krise Europa verändert?"

ZEIT-Artikel zu den Griechenland-Verhandlungen

16.07.2015
Trübe Aussichten in Frankfurt am Main

Die Zeit, 16.07.2015

In einem Artikel zu den Griechenland-Verhandlungen wird Fabio De Masi neben dem US-Ökonom Paul Krugman und dem ehemaligen EU-Kommissar László Andor zitiert:

Es hat sich viel angestaut in diesen verrückten Wochen, in denen die Menschen in Europa wie gebannt auf den Griechenland-Live-Ticker gestarrt haben, wütend, zornig, fasziniert. Das alles muss jetzt raus, die Anspannung, die Emotionen, und deshalb verschickt Fabio De Masi am Montag um 10.42 Uhr eine Pressemitteilung. "Staatsstreich aus Berlin" steht darüber, und das ist nur der Anfang.

Fabio De Masi, 35, ist Abgeordneter der deutschen Linken im Europaparlament, ein netter, nachdenklicher Typ, aber an diesem Morgen kennt er keine Grenzen. Alexis Tsipras und Angela Merkel sind gerade erst aus Brüssel abgereist, da schreibt De Masi: "Wie Taliban" hätten die deutschen Regierungsvertreter "eine Spur der Verwüstung" durch Europa gezogen; politische Extremisten, die mit "ökonomischen und sozialem Waterboarding" danach trachteten, die griechische Bevölkerung zu "ersticken". "Putsch", "Diktatur" - kein Wort ist ihm zu schrill, und er ist längst nicht der Einzige.

Noch in der Nacht, als in Brüssel um eine Einigung gerungen wurde, bricht im Netz ein Sturm los, der sich unter dem Hashtag #ThisIsACoup entlädt. Der US-Ökonom und Nobelpreisträger Paul Krugman wirft der deutschen Regierung "Rachsucht" vor. László Andor, bis vor Kurzem selbst EU-Kommissar, beklagt "Arroganz, Zynismus und Inkompetenz". Zeichnungen zeigen den deutschen Finanzminister, aufgeknüpft an einem Baum.

Der Artikel "Wie hat die Krise Europa verändert?" von Matthias Krupa ist in der ZEIT vom 16.07.2015 erschienen und hier online verfügbar.

Bezug genommen wird auf die Pressemitteilung "Griechenland: Staatsstreich aus Berlin".