Welt: Chefkontrolleur handelt kurz vor der Pleite noch mit Wirecard-Aktien

Eine Presseschau mit Fabio De Masi

14.12.2020

Welt: Chefkontrolleur handelt kurz vor der Pleite noch mit Wirecard-Aktien

 

"Es laufen bereits Vorermittlungen seiner Behörde im Fall Wirecard, da zockt der Leiter privat noch mit Aktien des Zahlungsdienstleisters. Er habe an das Geschäftsmodell geglaubt. Das setzt auch den Wirtschaftsminister unter Druck. (...)

Der finanzpolitische Sprecher der Links-Partei, Fabio De Masi, hält es nach eigenen Worten für „unfassbar“, dass der Leiter der Wirtschaftsprüfer-Aufsicht in einem laufenden Vorermittlungsverfahren mit Wirecard-Aktien handelte. Die Apas habe ihre über lange Zeit an den Tag gelegte Untätigkeit gegenüber EY damit begründet, dass sie die KPMG-Sonderuntersuchung habe abwarten wollen.

Jetzt zeige sich, dass der Chef der Behörde die Tragweite des KPMG-Berichts überhaupt nicht erfasst habe. „Denn er hat am Tag der Veröffentlichung des KPMG-Berichts, der eine Ohrfeige für Wirecard war, Wirecard-Aktien gekauft“, sagt De Masi. Am Tag eines Telefonats mit der BaFin zu weiteren aufsichtsrechtlichen Erkenntnissen – die mit dem KPMG-Bericht zusammenhingen – habe er die Papiere dann wieder veräußert. (...)"