Brisante Aussage zu Cum-Ex: „In der Bank knallten die Sektkorken“

Die MOPO berichtet über die Cum-Ex-Steuergeldaffäre

01.10.2021

"Razzien und Ärger im Finanzamt: Die Cum-Ex-Steuergeldaffäre hat Hamburg diese Woche erneut beschäftigt. Erst am Dienstag die Durchsuchungen in den Wohnungen ehemaliger SPD-Politiker und den Räumlichkeiten des Finanzamts, dann am Freitag der Parlamentarische Untersuchungsausschuss (PUA). Dort sagte ein Sachbearbeiter des Finanzamtes aus, dessen Aufgabe es war, die Warburg-Bank zu prüfen: Innerhalb des Finanzamts für Großunternehmen habe es unterschiedliche Meinungen zur Rückforderung der Steuermillionen gegeben.

„Ich war der Meinung, dass das Geld zurückgefordert werden muss“, so der ehemalige Betriebsprüfer. Dieser Ansicht soll auch die zuständige Finanzbeamtin bis Oktober 2016 gewesen sein. Dann sei sie umgeschwenkt, habe sich gegen eine Rückforderung ausgesprochen. Sie habe Angst vor einer Klage gehabt oder dass die Bank in finanzielle Schwierigkeiten gerät. Diese Entscheidung ist nach Aussage der zuständigen Finanzbeamtin einvernehmlich – auch mit den Prüfern – gewesen.

Der Bankprüfer schilderte die Vorgänge anders. An einer entscheidenden Besprechung im November habe er nicht teilgenommen. Vieles habe er nicht durch die eigene Behörde, sondern durch den Flurfunk in der Bank erfahren: „Ich habe es gewusst, weil Frau P. die Bank informiert hat und in der Bank sind die Sektkorken geknallt.“ Die „heftigen Diskussionen“ rund um Cum-Ex im Finanzamt hätten ihn auch gesundheitlich belastet. (...)

De Masi: Spenden sofort zurückzahlen

Die Hamburger SPD soll im Jahr 2017 von Warburg insgesamt 45.000 Euro an Spenden erhalten haben. Der von Kahrs geführte SPD-Kreisverband Hamburg-Mitte soll davon 38.000 Euro von Beteiligungsgesellschaften aus der Warburg-Gruppe erhalten haben. „Mit dem Wissen von heute  hätte man die Spenden damals nicht annehmen dürfen“, sagte Finanzsenator Andreas Dressel (SPD) am Donnerstag.

„Es ist schön, wenn Herr Dressel einsieht, dass die Warburg-Spende streng riecht. Aber so zu tun, als sei das alles neu, das ist Quatsch“, sagte der stellvertretende Fraktionschef und finanzpolitische Sprecher der Fraktion Die Linke, Fabio De Masi. Die Ermittlungen gegen die Warburg-Bank wegen „millionenfachen Steuerraubs“ seien inklusive einer Razzia seit 2016 bekannt. De Masi fordert, dass die Hamburger SPD die Spende sofort zurückzahlt."

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