Handelsblatt: Premiere im Wirecard-Skandal: Kronzeuge entschuldigt sich bei Aktionären für „Desaster“

Eine Presseschau mit Fabio De Masi

20.11.2020

Handelsblatt: Premiere im Wirecard-Skandal: Kronzeuge entschuldigt sich bei Aktionären für „Desaster“

 

"Es ist viertel nach elf am Donnerstagabend, der Untersuchungsausschuss tagt seit über 13 Stunden, da erwartet die Abgeordneten im Sitzungssaal 2.600 des Paul-Löbe-Hauses des Deutschen Bundestages eine Überraschung. 

In der Justizvollzuganstalt Stadelheim sitzt Oliver Bellenhaus vor der Kamera. Der Kronzeuge der Staatsanwaltschaft München ist per Videokonferenz zugeschaltet. Der einstige Dubai-Statthalter des Konzerns, bekannt für sein Faible für schnelle Autos und seine Wohnung im Luxuswolkenkratzer Burj Khalifa, wirkt angefasst. (...)

„Herr Bellenhaus hat offenbar als einziger verstanden, was die Öffentlichkeit von ihm erwartet“, kommentiert Fabio De Masi (Die Linke) im Anschluss. Das sichere ihm eine zweite Chance zu und stehe im Gegensatz zum Verhalten von Markus Braun. Der Ex-CEO hatte bei seiner Anhörung am Nachmittag fast alle Fragen der Abgeordneten unbeantwortet gelassen. „Natürlich macht Bellenhaus' Entschuldigung keinesfalls ungeschehen, was passiert ist. Wir erwarten von ihm im Januar eine umfassende Aussage“, so De Masi weiter. (...)"