Erbe der HWP muss verteidigt und ausgebaut werden
Pressemitteilung von Fabio De Masi
Der Hamburger Europaabgeordnete Fabio De Masi (DIE LINKE) zu Gast beim Kongress Alternative Eliten? der ehemaligen Hamburger Universität für Wirtschaft und Politik (HWP). Der Kongress "Alternative Eliten?" findet vom 24.- 26. Oktober im heutigen Fachbereich Sozialökonomie der Uni Hamburg, Von-Melle-Park 9, statt.
"Ich freue mich, an die ehemalige HWP zurückzukehren. Ihr Erbe - das Studium über den zweiten Bildungsweg sowie das kritische Denken insbesondere in den Wirtschaftswissenschaften zu fördern - muss an der Hamburger Universität verteidigt und ausgebaut werden. Die HWP war ein Erfolgsmodell, das von der Hamburger Politik mutwillig beerdigt wurde", kommentiert Fabio De Masi anlässlich seines Besuchs am Fachbereich Sozialökonomie der Hamburger Universität im Rahmen der Tagung Alternative Eliten? der Gesellschaft der Förderer und Freunde der ehemaligen HWP. De Masi, Mitglied im Ausschuss für Wirtschaft und Währung des Europäischen Parlaments, wird dort am 25. Oktober von 14-16.00 Uhr im Rahmen des Podiums Arbeitsplatz Politik und Gewerkschaften über persönliche Lebenswege und die Bedeutung der ehemaligen HWP sprechen.
De Masi weiter: "Nie werde ich vergessen, wie ich als Mitarbeiter im Bundestag in das Büro des ehemaligen Hamburger Staatsrates und einstigen Staatssekretär im Bundesfinanzministerium unter Oskar Lafontaine, Claus Noé, kam. Er begrüßte mich mit den Worten 'Sie haben an der HWP studiert? Sehr gut. Dann verschwenden Sie wenigstens nicht meine Zeit!'"
Der deutsch-italienische Wirtschaftspolitiker De Masi abschließend: "An der HWP haben sehr unterschiedliche und streitbare Persönlichkeiten studiert: darunter etwa der ehemalige Ministerpräsident Schleswig Holsteins Björn Engholm (SPD) oder der ehemalige Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Industrie (BDI) und heutige AfD-Politiker Hans-Olaf Henkel. Wir kämpfen zwar mitunter "auf unterschiedlichen Seiten der Barrikaden", aber solche Biographien sind nicht Ausdruck der Eliten-Förderung, sondern der einstigen Öffnung der Hochschulen für breite Bevölkerungsschichten. Dieses Erfolgsmodell wurde durch den Bologna-Prozess, der anhaltenden unzureichenden Finanzierung von Studium und Hochschulen sowie der Kommerzialisierung der Bildungsabschlüsse zunehmend ausverkauft. DIE LINKE streitet für ein erstklassiges und gerechtes Bildungssystem von der Kita bis zur Universität, damit nicht "Papas Geldbeutel" über ein Studium entscheidet."
Das Programm des Kongresses "Alternative Eliten?" kann man hier herunter laden.