Vetternwirtschaft in der Zentralbank

Das Handelsblatt berichtet über die Personalpolitik der EZB

13.01.2016

Im Handelsblatt berichtet Jan Mallien in seinem Artikel "Aufstand in der Notenbank", welcher am 13.01.2016 in der Druckausgabe der Wirtschaftszeitung erschien, über die Personalpolitik der EZB und zitiert darin auch Fabio De Masi.

"Die Europäische Zentralbank will die Talente ihrer Mitarbeiter achten, entwickeln und belohnen. Das schreibt sie zumindest auf ihrer Karriereseite im Internet.Aus Sicht von Mitarbeitervertretern der EZB gelingt das bisher nicht immer. Ihr Vorwurf: Offene Stellen würden nicht mit dem besten Bewerber, sondern im schlimmsten Fall mit dem schlechtesten besetzt. Günstlingswirtschaft "verursacht auch betriebliche Risiken", warnen der Chef des EZB-Personalrats, Carlos Bowles, und der Chef der zuständigen Gewerkschaft Ipso, Johannes Priesemann, in einem Gastbeitrag für das Handelsblatt. 

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Doch die Mitarbeitervertreter nehmen an bisherigen Personalentscheidungen Anstoß. Bowles und Priesemann stützen sich auf eine EZB-Mitarbeiterbefragung im Mai 2015. Dort hatten auf die Frage, wie Mitarbeiter typischerweise befördert werden, die meisten geantwortet: Indem man die "richtigen Leute" kennt. Erst an vierter Stelle nannten die Mitarbeiter gute Leistung im Job als Kriterium. Auf die Frage, ob die EZB gut darin sei, die kompetentesten Leute zu befördern, äußerten sich nur 19 Prozent positiv (siehe Grafik). An der Befragung nahmen 2 719 Mitarbeiter teil, das sind 90 Prozent der Belegschaft.

[...] Auch Fabio De Masi, der für die Linkspartei im Währungsausschuss sitzt, hält die Resultate für "alarmierend". "Vetternwirtschaft kann sich eine Institution wie die EZB nicht leisten", sagt De Masi. [...]"