Presseschau: Griechenland und das 'Spätzle-Massaker'

Presseschau (Neues Deutschland)

13.07.2015

Neues Deutschland, 13.07.2015

»Amtsmissbrauch!«, ruft Ex-Linkenchef Klaus Ernst in die Sozialen Netzwerke. »Um SYRIZA zu blockieren nimmt Schäubel fast alles in Kauf. Sogar die Zukunft Europas.« Von einem »Spätzle-Massaker« spricht der linke Europaabgeordnete Fabio de Masi. Schäuble wolle eine »Diktatur der Depression unter deutscher Führung«. Die Bundesrepublik brauche »eine funktionierende Eurozone«, regt sich auch der Vorsitzende der SPD-Gruppe im Europäischen Parlament, Udo Bullmann, auf: »Schäuble muss aufhören zu zündeln.« Die Grünen sprechen von Verfassungsbruch. »Dass die Bundesregierung einen Euro-Austritt Griechenlands betreibt, ist ein historischer Fehler«, erklärt ihre Fraktionsspitze.

Der Artikel "Genug ist genug" von Tom Strohschneider ist online abrufbar. Die Passage bezieht sich auf Schäubles 'Non-Paper'.

Neues Deutschland, 13.07.2015

Übrigens geht neben Yanis Varoufakis auch der linke Europaabgeordnete Fabio De Masi davon aus, dass etwa 90 Prozent der Kredite für Athen an die Banken weitergereicht wurden. Demnach wurden insgesamt 75,1 Milliarden für Tilgungen, 58,2 Milliarden direkt für die Stabilisierung des Bankensektors und 40,1 Milliarden für die Zahlung von Zinsen verwendet. Zudem flossen 34,6 Milliarden Euro zur Versüßung des Schuldenschnitts an private Gläubiger. Die griechische Bevölkerung sah von den Krediten fast gar nichts.

Der Artikel "Neun von zehn Euro gingen an die Banken" von Simon Poelchau ist online abrufbar.