T-Online: Gauland bei Lanz: Würde neben Boateng wohnen

Eine Presseschau mit Fabio De Masi

25.06.2021

T-Online: Gauland bei Lanz: Würde neben Boateng wohnen

 

"Fußballnationalspieler und die AfD – das gibt manchmal Zoff. Gauland erklärt bei Lanz sein Boateng-Zitat zum Zeichen gegen Alltagsrassismus. Der homophobe Tweet gegen Neuer ist für ihn aber kein Grund für einen Parteiausschluss. (...)

Keinen bösen Willen" attestierte Gauland seiner Partei auch bei den dubiosen Parteispenden an Weidel und AfD-Chef Jörg Meuthen. "Das sind Fehler, die wir gemacht haben", räumte er ein. "Wir hätten da in beiden Fällen etwas sorgfältiger mit umgehen müssen." Weder er noch Weidel würden aber ihren Geldgeber kennen und das Geld sei ja zurücküberwiesen worden. Fabio De Masi, Finanzexperte der Linkspartei, findet das Ganze weit weniger harmlos. "Sie stellen sich immer hin, Sie schimpfen auf die Eliten. Aber Sie sind nicht die Partei der kleinen Leute", warf er Gauland vor. "Sie hängen am Rockzipfel von Milliardären aus der Schweiz", "von einigen Schweizer Oligarchen". (...)

Für De Masi stellen Geschichten wie diese eine Gefahr für die Grundpfeiler unserer Gesellschaft dar. In einer Demokratie sollte jede Stimme gleich viel wert sein. Dieser Grundsatz werde aber untergraben, wenn sich Reiche politischen Einfluss erkaufen könnten. Der Linkenpolitiker griff dabei auch Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) mit dessen Spenden-Dinner an und attestierte Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) wegen des Verzichts auf Steuerrückzahlungen einer Hamburger Privatbank im Cum-ex-Steuerskandal mangelnde Transparenz und Glaubwürdigkeit. (...)"