Handelsblatt: „Multiples Versagen“ – aber besonders Olaf Scholz steht in der Causa Wirecard noch einmal im Feuer

Eine Presseschau mit Fabio De Masi

25.06.2021

Handelsblatt: „Multiples Versagen“ – aber besonders Olaf Scholz steht in der Causa Wirecard noch einmal im Feuer

 

"In der Debatte über den Abschlussbericht des Wirecard-Untersuchungsausschusses muss sich der Finanzminister viel Kritik anhören. Dabei gibt es einen ungewöhnlichen Schulterschluss. (...)

Neben der Bafin steht auch die Anti-Geldwäsche-Einheit FIU in der Kritik. Sie hatte Verdachtsmeldungen erhalten, diese aber offenbar nicht rechtzeitig weitergegeben. 

So habe die FIU im Jahr 2019 eine „idiotensichere Handreichung der Commerzbank“ erhalten, sagte Linke-Politiker Fabio De Masi. Die Anti-Geldwäsche-Einheit habe diese aber erst eineinhalb Jahr später an die Strafverfolgungsbehörden weitergeleitet, als Wirecard Insolvenz angemeldet hatte. (...)

Da Bafin und FIU im Geschäftsbereich von Scholz liegen, ist der Skandal für den Bundesfinanzminister und SPD-Kanzlerkandidaten unangenehm. Das Vorgehen der Bafin sei auch über den Tisch des Finanzministeriums gegangen, so De Masi. (...)

„Die Illusionsfabrik Wirecard wäre nicht möglich gewesen ohne Lobbyisten-Netzwerk“, sagte auch De Masi. Der Konzern habe eine „Armee an Lobbyisten“ beschäftigt. (...)"