NTV: Der neue Budenzauber des Dr. Braun

Eine Presseschau mit Fabio De Masi

10.12.2020

NTV: Der neue Budenzauber des Dr. Braun

 

"Als der Linke-Bundestagsabgeordnete Fabio De Masi über das Verhalten von Markus Braun endgültig genervt war, stellte er Fragen, die mit dem Wirecard-Skandal nichts zu tun haben. Er wollte von dem Zeugen wissen: "Wie lautet der Titel Ihrer Doktorarbeit?" Und ganz allgemein: "Haben Sie etwas aus ihrem Leben gemacht?" Doch der inhaftierte Ex-Vorstandschef des früheren Dax-Konzerns nutzte auch hier sein Recht zu schweigen. Es steht ihm zu, weil er das Risiko einer Selbstbelastung nicht einzugehen braucht. (...)

Nachdem der Österreicher überraschend coram publico verkündet hatte, er sei bereit, mit der gegen ihn ermittelnden Staatsanwaltschaft München zu kooperieren, hakte De Masi nach: Heiße das, dass er schon am nächsten Tag mit der Anklagebehörde sprechen würde. Braun erklärte kurz und schmerzlos: "Ja."

"Unter Druck ist der Möchtegern-Alpen-Steve-Jobs immerhin an der Stelle eingeknickt", sagte De Masi. "Ich konnte ihm entlocken, dass er ab sofort vor der Staatsanwaltschaft aussagen wolle." (...)

Drei Wochen ist das nun her. Seither herrscht großes Rätselraten. "Bisher ist öffentlich nicht bekannt, was er tut", erklärte De Masi. Es werde sich erweisen, ob der Untersuchungshäftling "erneut gelogen" habe. Falls er mit den Staatsanwälten spreche, sei die Frage, was genau. "Denn Braun sieht sich ja als Opfer von Betrug und hofft, nur wegen Marktmanipulation verurteilt zu werden. Seiner Ansicht nach sind Vorstand, Aufsichtsbehörden, Wirtschaftsprüfer und Politiker alle Opfer von Jan Marsalek", dem vermutlich nach Russland geflohenen, ehemaligen Wirecard-Vorstandsmitglied. "Das ist unglaubwürdig." (...)"