Spiegel: Keine Ermittlungen gegen Marsalek wegen Geheimdienstverdacht

Eine Presseschau mit Fabio De Masi

05.12.2020

Spiegel: Keine Ermittlungen gegen Marsalek wegen Geheimdienstverdacht

 

"Sie gehört zu den wohl schillerndsten Facetten im Finanzskandal um Wirecard: die Verbindung zwischen dem flüchtigen Ex-Vorstand des ehemaligen Dax-Konzerns, Jan Marsalek, zu internationalen Geheimdiensten. Die Indizien dafür sind zahlreich, doch der Generalbundesanwalt und die Bundesregierung scheinen den Hinweisen nicht weiter nachgehen zu wollen. (...)

Fabio De Masi, Obmann der Linken im parlamentarischen Untersuchungsausschuss zum Wirecard-Skandal, erinnert daran, dass sich Marsalek am Abend des 18. Juni, einen Tag vor seiner Flucht, noch mit Martin W., einem ehemaligen Mitarbeiter des österreichischen Verfassungsschutzes, in München zum Essen getroffen hat. (...)

»Es ist ein Skandal, dass die Bundesregierung da nicht zum Hörer greift und sich Kanzler Kurz zur Brust nimmt«, sagte De Masi dem SPIEGEL und fragt provozierend: »Könnte es daran liegen, dass die deutschen Dienste doch mehr Erkenntnisse hatten, als sie einräumen, was Marsalek und die Österreicher so treiben?« Der Linkenpolitiker wundert sich auch darüber, warum Marsalek »überhaupt entspannt aus Deutschland ausreisen« habe können. Er vermutet, dass Marsalek dabei geheimdienstliche Unterstützung bekommen haben könnte. (...)"