BSW in Thüringen: Mögliche Koalition mit SPD und CDU
Spiegel
»Der Machtkampf in der Partei von Sahra Wagenknecht spitzt sich weiter zu. In Thüringen haben der Landesvorstand des BSW sowie der erweiterte Landesvorstand am Dienstagabend ihre Zustimmung zur Aufnahme von Koalitionsverhandlungen mit CDU und SPD gegeben. Aber der offizielle Beginn der Gespräche wird begleitet von immer schärferer, parteiinterner Kritik. [...]
De Masi: »Hoffe sehr, dass Katja Wolf Ernst der Lage klar wird«
Noch schärfer äußerte sich Fabio de Masi zum Vorgehen von Katja Wolf in Thüringen. Er sitzt für das BSW im Europaparlament und ist Beisitzer im BSW-Parteivorstand. »Das ist keine persönliche Sache, sondern eine Frage der politischen Glaubwürdigkeit. Ich selbst habe etwa Frau Wolf im Wahlkampf gerne unterstützt. Aber in Thüringen wurden klare Absprachen nicht eingehalten«, so de Masi zum SPIEGEL.
Auch die anderen Ost-Verbände, die in Verhandlungen steckten, hätten versucht, auf die Thüringer Parteikollegen einzuwirken. Es sei für »stabile Verhältnisse in Thüringen unabdingbar, an einem Strang zu ziehen. Ich hoffe sehr, dass Katja Wolf der Ernst der Lage klar wird.« Das BSW sei angetreten, um die politische Vertrauenskrise in Deutschland zu beenden, »und nicht nur, um in Thüringen ein paar Bratwürste zu grillen«, kritisierte de Masi.
De Masi lobte den Kompromiss zwischen SPD und BSW bei den Sondierungsgesprächen in Brandenburg. Wer für die Wähler etwas herausholen wolle, dürfe sich daher nicht gegeneinander ausspielen lassen. »Wer sich für ein Ministeramt gegen Frau Wagenknecht instrumentalisieren lässt, hilft nur Herrn Höcke und nicht dem Land!«, so der BSW-Europaabgeordnete. [...]«