Was Wagenknecht von Melenchon lernen kann

Berliner Zeitung

Fabio De Masi: „Abgrenzung vom politischen Establishment zahlt sich aus“

Muss das BSW also linker werden, wenn es einen ähnlichen Erfolg wie der NFP haben will? Beziehungsweise: Was kann das BSW von der französischen Linken lernen?

„Von LFI lässt sich lernen, dass der Einsatz für die Französische Republik und die Abgrenzung vom politischen Establishment sich auszahlen“, sagt Fabio De Masi zur Berliner Zeitung. Man dürfe aber auch nicht vergessen, dass das französische Wahlsystem völlig anders und das BSW eine junge Kraft sei.

Auf die Frage, warum das BSW nicht wie der NFP auf eine migrationsfreundliche Politik setzt, verweist De Masi auf die Migrationsursachen: „Es ist nicht migrationsfreundlich, sondern verlogen, wie Deutschland mit Waffenexporten zum Beispiel im Gazakrieg Fluchtursachen schafft und gleichzeitig die Kommunen überfordert.“ Das nütze niemandem – auch nicht jenen, die sich aus verständlichen Gründen ein besseres Leben in Deutschland wünschten, erklärt der BSW-Politiker.

„Wir werden insbesondere auch stark von Menschen aus Einwandererfamilien gewählt, die dieses Land mit aufgebaut haben und selbst eine gesteuerte und kontrollierte Migration fordern“, sagt De Masi. „Das ist kein Widerspruch.“