Eklat bei Hamburger Grünen
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Es war ein wolkenverhangener Frühsommertag im Jahr 2001, als sie kamen, um Süleyman Taşköprü zu ermorden. Taşköprü war allein, in seinem Lebensmittelladen in Hamburg-Bahrenfeld. Sein Vater, mit dem er das Geschäft betrieb, war kurz weg, um etwas zu besorgen. Als er zurückkam, fand er seinen Sohn blutüberströmt, getötet durch mehrere Kopfschüsse.
Der Mord an dem Hamburger Taşköprü war der Dritte in einer Serie von zehn Verbrechen der rechtsextremen Terrorgruppe »Nationalsozialistischer Untergrund« (NSU). Über viele Jahre konnten die Haupttäter, die Rechtsterroristen Uwe Mundlos und Uwe Böhnhardt, durchs Land ziehen. Ihre Opfer waren bis auf eine Ausnahme Kleinunternehmer mit migrantischen Wurzeln wie Süleyman Taşköprü in Hamburg.
Kuschen die Grünen vor der SPD, nur um den Koalitionsfrieden zu erhalten? Der Streit über die Abweichlerin Miriam Block in der Hamburger Bürgerschaft zeigt, welchen Preis sie dafür zahlen müssen.
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Der Schaden für die Grünen war da schon angerichtet – und zwar weit über Hamburg hinaus. »Liebe Frau Block, Sie haben heute Ihre Ämter verloren, aber Sie können wenigstens in den Spiegel blicken. Bei den Grünen lief es heute eher umgekehrt!«, schrieb der ehemalige Linkenpolitiker Fabio De Masi.