Andrij Melnyk: Was will der umstrittene Botschafter wirklich?

03.05.2022

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Sehr oft bekommt Melnyk Unterstützung von der deutschen Öffentlichkeit. Seine Angriffe werden in Deutschland meist wohlwollend rezipiert: „Die Bilder vom Krieg sind so stark, da kann man nicht gegen an argumentieren“, sagt ein Beobachter. Doch gelegentlich gibt es Widerspruch, etwa vom früheren Linke-Abgeordneten und Wirecard-Aufdecker Fabio De Masi. Dieser hatte einen Rüffel Melnyks gegen Journalisten zurückgewiesen. Melnyk beschied De Masi daraufhin, er solle seine „linke Klappe halten“. De Masi sagt, er habe kein Problem mit harten Attacken, sei jedoch „immer wieder überrascht, wie einige meinen, dass man Melnyks Verhalten mit dem emotionalen Stress aufgrund des verbrecherischen Krieges begründen müsse“.  Kriegsflüchtlingen aus der Ukraine, „die nicht im Warmen sitzen“, ergingen sich nicht in „Beleidigungen auf Twitter“. Melnyk dagegen, so De Masi, beleidige bewusst: „Er will einschüchtern und die demokratische Öffentlichkeit tabuisieren. In Russland, aber auch in der Ukraine ist kritischer Journalismus gefährlich. Und daher werde ich immer alle Angriffe auf die Pressefreiheit in Deutschland zurückweisen – egal von wem sie kommen!“