Deutschlandfunk: Schulden machen, bis es quietscht

Eine Presseschau mit Fabio De Masi

18.05.2021

Deutschlandfunk: Schulden machen, bis es quietscht


"Die schwarze Null ist seit vielen Jahren das Mantra der Politik: Was der Staat nicht hat, kann er auch nicht unbegrenzt ausgeben. Immer mehr Ökonomen halten aber mit der Modern Monetary Theory dagegen. Demnach dürfe und müsse der Staat sogar Schulden machen. (...)

 

„Ich halte die schwarze Null für schlechte Wirtschaftspolitik“, sagt auch Fabio De Masi, stellvertretender Fraktionsvorsitzender der Linken im Bundestag und ihr finanzpolitischer Sprecher. Ähnlich wie die MMT-Verfechter meint auch er, dass sich Deutschland vor den großen, wichtigen Projekten nicht scheuen sollte – nur um Schulden zu vermeiden.

„Nehmen wir jetzt nur mal die ganze Impfkampagne. Ich war immer jemand, der gesagt hat, der Staat muss auch staatliche Anreize setzen, wenn mehr Impfstoff produziert wird.“

De Masi ist sich sicher: Wenn wir hier mehr Geld ausgegeben hätten, wären wir in der Pandemiebekämpfung viel weiter, wären viel mehr Menschen schon geimpft.

„Und dann hätten wir auch viele der Restriktionen viel schneller zurücknehmen können. Und dann wären die ökonomischen Kosten sehr viel geringer. Und dann wären die Steuerausfälle sehr viel geringer und die Ausgaben von Arbeitslosigkeit geregelt. Das ist ein Beispiel, an dem man sehen kann, dass manchmal Geld ausgeben sogar weniger Schulden machen bedeutet.“ (...)"