Handelsblatt: Streit bei der Commerzbank: Manager und Mitarbeiter klagen über politischen Einfluss

Eine Presseschau mit Fabio De Masi

11.12.2020

Handelblatt: Streit bei der Commerzbank: Manager und Mitarbeiter klagen über politischen Einfluss

 

"Bei der Commerzbank rumort es gewaltig. Drei Vorstandsmitglieder und der Aufsichtsratschef haben im laufenden Jahr bereits hingeschmissen. Die Verabschiedung einer neuen Strategie lässt seit Monaten auf sich warten – und die Verunsicherung in der Belegschaft ist groß. (...)

Für Frust sorgt bei vielen Mitarbeitern und Managern zudem, dass sich das Finanzministerium beim Frankfurter Geldhaus so stark einmischt wie lange nicht. (...)

Auch andere Commerzbank-Aktionäre mahnen, man könne eine Bank nicht von außen mit Gutachten steuern. Zudem sei es grundsätzlich problematisch, wenn sich die Bundesregierung zu stark einmische. Die Politik konzentriere sich schließlich nicht nur auf wirtschaftliche Fragen, sondern verfolge in aller Regel auch eine politische Agenda, die oft nicht mit den Interessen anderer Aktionäre übereinstimme. (...)

 

Der Linken-Abgeordnete Fabio De Masi ist dagegen der Ansicht, dass „der Fokus auf kurzfristige Renditeziele insbesondere in einer Pandemie nicht angemessen ist“. Im Vordergrund müsse stehen, Massenpleiten von Unternehmen abzuwenden. 

Aus Sicht von De Masi ist es selbstverständlich, dass der Staat Einfluss auf Banken nimmt, die er mit Steuergeldern gerettet hat. Das Beispiel Commerzbank zeigt aus seiner Sicht jedoch auch, dass der Bund bei Staatsbeteiligungen in der Coronakrise eine klare Strategie braucht. „Es reicht nicht, viel Geld in ein schwarzes Loch zu füllen.“"