Focus: 200 Jahre Entschädigung: Opposition will Kirchen den Geldhahn abdrehen

Eine Presseschau mit Fabio De Masi

26.11.2020

Focus: 200 Jahre Entschädigung: Opposition will Kirchen den Geldhahn abdrehen

 

"In der Corona-Krise sorgt sich der Klerus um rückläufige Steuereinnahmen. Jetzt will die Opposition auch noch milliardenschweren Entschädigungsansprüchen aus dem 19. Jahrhundert einen Riegel vorschieben. Doch die Koalition ziert sich, die Finanzierung der Kirchen neu zu regeln. (...)

Fabio De Masi, Sprecher für Finanzen bei Bundestagsfraktion der Linken, schlägt vor den Sonderausgaben-Abzug analog zu gemeinnützigen Vereinen zu regeln und so zu deckeln. De Masi ist selbst Mitglied der römisch-katholischen Kirche, doch für ihn sei Religion Privatsache, sagt er: „Daher gäbe es durchaus Argumente den Einzug von Kirchensteuern nicht mehr über den Staat zu organisieren. Es wäre jedoch wünschenswert, wenn es aus der Kirche selbst einen Impuls gäbe, den Einzug der Kirchensteuer neu zu organisieren“, so De Masi zu FOCUS Online: „Es geht nicht darum karitatives Engagement oder den Beitrag der Religion zu unserer Kulturgeschichte gering zu schätzen. Glauben sollte sich jedoch aus sich selbst behaupten.“

Doch zunächst müsse es zu einer Ablösung der Staatsleistungen kommen, so De Masi. Denn der Staat zahlt den Kirchen derzeit rund 550 Millionen Euro jährlich als Entschädigung für Enteignungen aus der Zeit Napoleons: „Nach über 200 Jahren ist es Zeit, das zu beenden.“ (...)"