ARD: BaFin-Chef weist Vorwürfe im Wirecard-Skandal zurück

19.07.2020

ARD: BaFin-Chef weist Vorwürfe im Wirecard-Skandal zurück

"Felix Hufeld, der Chef der Finanzaufsicht BaFin, kämpft um seinen Ruf. Am Wochenende wehrte er sich erneut gegen Vorwürfe, kritischen Hinweisen gegen Wirecard nicht energisch genug nachgegangen zu sein. Er sieht die Politik in der Pflicht und fordert eine schärfere Regulierung von Fintechs.  

Der BaFin-Chef kann die Kritik an seiner Behörde nicht verstehen. "Wir erfüllen genau die Aufgaben, die uns der Gesetzgeber vorgibt - alles andere ist in einer Demokratie nicht zulässig", sagte Hufeld der "Welt am Sonntag". "Wir können nicht einfach machen, was wir wollen." Und: "Menschen, die behaupten, dass so ein Betrug mit einer anderen Aufsicht nicht möglich gewesen wäre, streuen den Bürgern Sand in die Augen", meint Hufeld. (...)

Genau hier sieht Hufeld "aktuell zu viele Grauzonen". Der aufsichtsrechtliche Werkzeugkasten müsse bei Tech-Firmen nachgeschärft werden, mahnte er. Das sehen auch die Finanzexperten der Parteien in Berlin so. "Die Bafin ist ein zahnloser Tiger, wenn sie nicht stärker gegen Tech-Unternehmen vorgehen kann", erklärte Sepp Müller von der CDU. Es dürfe nicht sein, dass Bigtech-Unternehmen wie Wirecard oder Apple, die Zahlungen abwickeln als Technologiekonzerne wie VW behandelt werden, nur weil sie mit Datentechnik arbeiten", sagt Fabio de Masi von den Linken."