Spiegel: Blackrocks Einfluss schwindet

Eine Presseschau mit Fabio De Masi

11.04.2020
Presseschau

Der Spiegel, 11.04.2020, Seite 58

"Der Einfluss des weltgrößten Vermögensverwalters Blackrock auf deutsche Unternehmen schrumpft. Wie aus der Antwort der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage von Fabio De Masi, Finanzexperte der Linken-Bundestagsfraktion, hervorgeht, war das US-Unternehmen Anfang März noch an 57 börsennotierten Firmen mit mehr als drei Prozent der stimmberechtigten Aktien beteiligt. Zu Jahresbeginn 2019 waren es 79 Firmen gewesen.

Die Antwort basiert auf Daten der Finanzaufsicht BaFin. Sie addierte für die Erhebung direkt gehaltene Aktien mit Finanzinstrumenten, über die Aktien erworben werden können. Blackrock legt das Geld seiner Kunden, zuletzt rund sieben Billionen Dollar, vornehmlich in Exchange Traded Funds (ETF) an – Fonds, die Aktienindizes wie den Dax eins zu eins, also passiv, nachbilden und nicht gezielt, also aktiv, Einzelwerte aussuchen.

Die Amerikaner stehen seit Längerem in der Kritik: Die einen werfen ihnen vor, zu viel Einfluss auf die Geschäftspolitik deutscher Konzerne zu haben. Andere bemängeln, dass sie als passiver Anleger zu wenig die Interessen ihrer Kunden vertreten."