Handelsblatt: Der große Steuerstreit: Scholz und Altmaier ringen um Reformen

Inzwischen zahlen drei Millionen Bürger den Spitzensteuersatz. Angesichts der vollen Staatskasse spitzt sich der Streit um Steuerentlastungen in der Großen Koalition weiter zu

15.01.2020
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Handelsblatt: Der große Steuerstreit: Scholz und Altmaier ringen um Reformen

"Immer mehr Bürger in Deutschland gelten für den Fiskus als Spitzenverdiener. Im Jahr 2017 gab es erst 2,7 Millionen Steuerzahler, die den Spitzensteuersatz zahlen mussten. In zwei Jahren hat sich die Zahl also um mehr als 300.000 erhöht.

Die drei Millionen Steuerpflichtigen, die im vergangenen Jahr den Spitzensteuersatz zahlen mussten, haben durchschnittlich gut 27.000 Euro Einkommensteuer an den Fiskus überwiesen. Damit trugen sie gut ein Drittel zum Gesamtaufkommen bei.

Es sei wichtig, „die hart arbeitende Mitte zu entlasten“, fordert Fabio De Masi. Der Finanzexperte der Linken im Bundestag hatte die Zahlen beim Bundesfinanzministerium abgefragt. Seine Schlussfolgerung: „Die Spitzensteuersätze sollten erst ab einem zu versteuernden Monatseinkommen von etwa 7000 Euro greifen.

Dafür sollte der Spitzensteuersatz wieder so hoch sein wie unter Helmut Kohl!“ Unter dem früheren CDU-Kanzler betrugt der Spitzensteuersatz zuletzt 53 Prozent, davor sogar 56 Prozent."