Süddeutsche Zeitung zur Sammlungsbewegung

Eine Presseschau mit Fabio De Masi

03.08.2018
Presseschau

SZ: Team Sahra sucht mehr Unterstützer

"Schon der lange Vorlauf zeigt an, dass dieses Projekt mit einem großen Aufschlag starten soll. Die lange Vorbereitung dürfte freilich auch damit zu tun haben, dass das Vorhaben sich schwierig gestaltet. Seit einigen Monaten widmet Sahra Wagenknecht, die Vorsitzende der Bundestagsfraktion der Linken, einen großen Teil ihrer Zeit den Vorbereitungen für den Start einer parteiübergreifenden linken Sammlungsbewegung. Die populäre Linken-Politikerin will mit der Bewegung "jene vielen wieder erreichen, die sich in den vergangenen Jahren verärgert und entmutigt von den etablierten Parteien abgewendet haben." Es gehe um die "Befreiung aus dem Neoliberalismus". Der Unmut vieler Menschen über die ungerechte Gesellschaft solle wieder eine Stimme bekommen. (...)

"Es gibt ein Konzept für den Auftakt", sagt Fabio De Masi, der Bundestagsabgeordnete der Linken zählt zu den Mitgründern. "Den Gründungsaufruf werden sicher um die 40 oder 50 Leute unterzeichnen." Im Zentrum soll zunächst die Webseite stehen. Man hat aufmerksam beobachtet, wie die AfD vor allem über ihre enorme Präsenz und viele aktive Unterstützer in den digitalen Medien stark wurde. Sie wollen nun das Netz für die linke Bewegung nutzen. "Wir wollen den Rechten die Lufthoheit nehmen", so De Masi. "Wir müssen die Spielfelder wechseln und nicht den Themen der Rechten hinterherlaufen, sondern das in den Mittelpunkt stellen, was viele Menschen bewegt: Leiharbeit, Wuchermieten oder Pflegenotstand." (...)

SPD und Grüne versuchen die Sache zu ignorieren oder versehen sie mit Spott. Öffentlich bekannt haben sich wenige prominente Sozialdemokraten wie der linke Bundestagsabgeordnete Marco Bülow oder der einst bedeutende Sozialpolitiker Rudolf Dreßler. "Unser Ziel ist nicht, die SPD kaputt zu machen", sagt De Masi. "Wir wollen eine Kanzlerin oder einen Kanzler wie Corbyn oder Sanders in Deutschland.""

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