Ärger mit den faulen Krediten

Die EU-Finanzminister beschließen Aktionsplan und diskutieren über die richtige Abwicklung von Pleitebanken

12.07.2017

12. Juli 2017, Neues Deutschland: Ärger mit den faulen Krediten

"Es ist eine beeindruckende Zahl: Rund 990 Milliarden Euro an faulen Krediten schleppen die Banken in der EU derzeit mit sich herum. In Relation zum Bruttoinlandsprodukt sind dies nur 6,7 Prozent, aber die Quote ist bei den anderen Industriegroßmächten USA (1,7 Prozent) und Japan (1,6 Prozent) deutlich niedriger.

Und in einigen Euroländern sieht es sogar dramatisch aus: In Griechenland und Zypern werden rund 45 Prozent der vergebenen Kredite von den Schuldnern nicht bedient, auch in Portugal (19,5 Prozent) und Italien (15,3 Prozent) sind die Quoten hoch. Dies ist Folge der Konjunkturschwäche in Südeuropa, die nicht zuletzt auf die Austeritätspolitik zurückzuführen ist. Viele arbeitslos gewordene Hausbesitzer können ihre Hypothekenkredite nicht mehr bedienen, es gibt eine Pleitewelle von Unternehmen, die den gleichen Effekt hat. Ökonomen warnen, dass sich die Situation noch zuspitzen dürfte und viele Geldhäuser vor dem Aus stünden - die jüngsten Ereignisse in Italien und Spanien seien nur der Anfang gewesen. (...)

Der LINKE-Europapolitiker Fabio De Masi forderte dagegen, Schrottkredite sollten abgeschrieben werden. »Die Verluste müssen Bankeigentümer und institutionelle Gläubiger tragen, wobei Kleinsparer geschützt werden.«"

Der vollständige Bericht kann hier nachgelesen werden.