Frankfurter Rundschau: Viel gefragte Wirecard-Aktie

Eine Presseschau mit Fabio De Masi

11.12.2020

Frankfurter Rundschau: Viel gefragte Wirecard-Aktie[1]

 

Der Fall Wirecard sorgt für immer neue Überraschungen. In der Nacht von Donnerstag auf Freitag förderte der Untersuchungsausschuss des Bundestags ein neues Detail zutage, das zusätzliche Zweifel an der Qualität der deutschen Finanzaufsicht weckt. Der Chef der Abschlussprüfer-Aufsichtsstelle (Apas) der Bundesregierung, Ralf Bose, hatte kurz vor der Insolvenz von Wirecard mit Aktien des Unternehmens gehandelt. Die Geschäfte fielen genau in den Zeitraum, in dem die Apas anfing, sich näher mit der Rechnungslegung von Wirecard zu beschäftigen.

Bose beteuerte vor dem Untersuchungsausschuss, der Kauf und Verkauf des Aktienpakets sei völlig legal gewesen. Er habe die Anteilsscheine am 28. April 2020 geordert und am 20. Mai mit Verlust wieder abgestoßen. (...)

Der Abgeordnete Fabio De Masi (Die Linke) legte den Finger in die Wunde: „Wissen Sie, wie das nach außen wirkt? Die Anleger verlieren ihr Geld, und die staatlichen Aufseher zocken an den Märkten.“ (...)

Die Mitarbeiter des Amtes müssen ihre Geschäfte zwar grundsätzlich an den Chef melden. „Doch wie kann es sein, dass die Geschäftsordnung ausgerechnet für den Chef keine weitere Meldepflicht zum Aktienbesitz vorsieht?“, fragte De Masi. Er forderte eindeutige Regeln zum Aktienbesitz in Aufsichtsbehörden. (...)"

 

Links:

  1. https://www.fr.de/wirtschaft/viel-gefragte-wirecard-aktie-90129335.html