Well done, Jeremy! Der letzte Sozialdemokrat lebt auf einer Insel

Eine Pressemitteilung von Fabio De Masi

09.06.2017

Die vorgezogenen Parlamentswahlen in Großbritannien und das gute Abschneiden der Labour-Partei Jeremy Corbyns, kommentiert der Europaabgeordnete Fabio De Masi, der bereits mehrfach von Labour zur Europa-, Wirtschafts- und Steuerpolitik konsultiert wurde:

„Labour hat unter Jeremy Corbyn eine fulminante Aufholjagd hingelegt und die Buchmacher in die Verzweiflung getrieben. Trotz permanenter Attacken britischer Medienkonzerne und des Parteiestablishments. Die Sozialdemokratie kann offenbar nur mit einem sozialdemokratischen Programm und glaubwürdigen Personal Wahlen gewinnen. Davon sind wir in Deutschland leider weit entfernt.

Labour setzte auf ein Programm für die Vielen, nicht die Wenigen: ein Ende der Zwei-Klassen-Medizin, stabile Renten, Ausbau der Kinderbetreuung sowie eine höhere Besteuerung der Reichen und Konzerne. Zudem wies Corbyn auf das völlige Scheitern des Krieges gegen den Terror und den Personalabbau bei der Streifenpolizei hin: Die Kriege im Nahen Osten und die Unterstützung der Golf-Diktaturen hätten nur zu mehr Terror geführt."

De Masi weiter: „Aufgrund des britischen Mehrheitswahlrechts gilt es noch abzuwarten, wie die Ergebnisse in den einzelnen Wahlkreisen ausgefallen sind. Sollte es keine klare Mehrheit für ein politisches Lager im britischen Unterhaus geben, wären Theresa May und ihre Brexit-Strategie erledigt."

De Masi abschließend: „Die deutsche Sozialdemokratie war nicht mal bereit, Corbyn einst zur Wahl zum Parteivorsitzenden zu gratulieren. Angesichts der SPD-Absage an eine Vermögenssteuer und der kürzlich beschlossenen Autobahnprivatisierung sowie Nahles‘ Pokerrente, kann daher nur DIE LINKE. derzeit sozialdemokratische Politik in Deutschland glaubwürdig vertreten."