Fabio De Masi

Newsletter von Fabio De Masi

Liebe Freundinnen und Freunde,

in meinem neuen Amt habe ich derzeit alle Hände voll zu tun. Daher melde ich mich kurz vor dem Weihnachtsfest noch einmal mit einem sehr umfangreichen Newsletter. Es war eine intensive letzte Sitzungswoche im Europäischen Parlament – und eine politische Debatte, die leider weiterhin von Kriegsverlängerung und wirtschaftlicher Unvernunft geprägt ist. Trotz allem wünsche ich Euch ein friedliches Weihnachtsfest und erholsame Tage. Wie sagte doch Karl Valentin: „Wenn die stille Zeit vorbei ist, wird es auch wieder ruhiger.“

 

In den Medien habe ich mich in den vergangenen Tagen deutlich zu den Ergebnissen des EU-Gipfels positioniert. Es ist unverantwortlich, eine weitere Verlängerung des sinnlosen Abnutzungskrieges in der Ukraine zu finanzieren. Die beschlossenen 90 Milliarden Euro sind faktisch eine Kriegsverlängerungs-Anleihe und finanzieren weiteren Tod auf Raten.

Dieses Geld wird zu erheblichen Teilen in den Taschen ukrainischer Oligarchen landen, während die EU – allen voran Deutschland – für die Kriegsschulden haften wird. Denn Russland wird angesichts seines militärischen Vorteils absehbar keine Reparationen leisten. Wer dies behauptet, belügt die Bevölkerung.

Dazu auch:

„Man kann einen Krieg auch herbeireden“

In einem gemeinsamen Gastbeitrag mit dem Politikwissenschaftler Prof. Johannes Varwick im Focus kritisieren wir die zunehmend verantwortungslose Rhetorik westlicher Politiker. Wer permanent Eskalation beschwört, macht sie wahrscheinlicher. Die Grundannahmen der Entspannungspolitik haben sich tragischerweise bestätigt.

Die Fehler der Ukraine-Politik – und mancher Talkshow-„Experten“ – müssen schonungslos aufgearbeitet werden.

https://www.focus.de/politik/ausland/merz-plagt-friedensangst-die-irrtuemer-schonungslos-offenlegen-wird_7f2bab68-6463-4daa-a06d-d725b46bba6d.html

Mein letzter Bericht aus dem EU-Parlament 2025

In meinem letzten Wochenbericht aus dem Europäischen Parlament für dieses Jahr geht es um die großen, ungelösten Fragen:

  • das anhaltende Sterben in der Ukraine

  • Friedrich Merz’ riskante finanzpolitische Manöver

  • Nord Stream und Energiediplomatie

  • sowie meine Diskussion bei Phoenix über Verbrenner-Aus und Energiepolitik

Der Bericht auf YouTube:
https://youtu.be/HgSroYNgMMc

Passend dazu:

Russisches Vermögen: Rechtsbruch oder Rettungsanker?

Beim EU-Gipfel wurde intensiv diskutiert, ob eingefrorenes russisches Staatsvermögen zur Finanzierung der Ukraine genutzt werden darf. Ich halte eine solche Beschlagnahmung für rechtswidrig und ökonomisch hochgefährlich.

Selbstverständlich soll sich Russland am Wiederaufbau der Ukraine beteiligen – aber auf rechtssicheren und realistischen Wegen.

Im Interview mit MDR Aktuell habe ich erklärt, warum ein Zugriff auf Staatsvermögen internationales Recht untergräbt und Europas Ruf als sicherer Finanzplatz beschädigt:
https://www.mdr.de/nachrichten/podcast/ukrainekrieg/audio-bsw-russisches-vermoegen-100~amp.html

Auch beim SWR habe ich betont: Der US-Vorschlag für einen Waffenstillstand ist derzeit die einzige realistische Möglichkeit, das Töten zu beenden. Weitere Kredite oder Vermögenszugriffe verlängern den Krieg.

https://www.swr.de/swraktuell-radio/krieg-ukraine-beenden-de-masi-fuer-us-vorschlag-100.html

Energiepolitik: Vernunft statt Symbolpolitik

Beim Phoenix-Europatalk habe ich mit dem grünen Europaabgeordneten Michael Bloss über den Importstopp für russisches Gas, Energieabhängigkeiten und wirtschaftliche Folgen diskutiert.

https://www.youtube.com/watch?v=wv_TpD6c7nc

Meine Position bleibt klar:
Eine Energiepolitik, die Industrie, Arbeitsplätze und Wohlstand opfert, ist keine Sicherheitsstrategie, sondern Selbstschädigung.

„Kriegsverlängerungskonferenz der Sesselgeneräle“

Auch BILD griff meine Kritik an den laufenden Ukraine-Verhandlungen in Berlin auf. Ich habe dort deutlich gesagt:

Der Abnutzungskrieg hat Hunderttausende Tote gefordert und ein Land zerstört. Eine Politik, die das ignoriert und weiter auf Eskalation setzt, handelt unverantwortlich. Der Krieg war vermeidbar und hätte früher beendet werden können.

Bundestagswahl: Der nächste Schritt nach Karlsruhe

Der Bundestag hat die Beschwerde des BSW gegen das knappe Ergebnis der Bundestagswahl abgelehnt. Jetzt kann nur noch Karlsruhe die Verfassung schützen – denn wir haben womöglich einen Kanzler ohne legitime Mehrheit.

SPIEGEL und Tagesschau berichten:

Im Interview mit web.de habe ich erklärt, warum ich überzeugt bin, dass sich der Bundestag vor dem Bundesverfassungsgericht „ein blaues Auge holen“ wird – und wie ich das BSW wieder erfolgreich machen will:
https://web.de/magazine/politik/inland/bundestag-karlsruhe-blaues-auge-holen-41703806

In der Presseschau geht es zudem um meine Anfrage an die EZB zu den wirtschaftlichen Effekten der Hochrüstung:
https://www.fabio-de-masi.de/de/topic/33.presseschau.html

Zum Schluss

Dieses Jahr hat gezeigt, wie dringend wir eine Politik brauchen, die Leben schützt, wirtschaftliche Vernunft wahrt und demokratische Prinzipien ernst nimmt. Dafür werde ich auch im kommenden Jahr streiten – im Europäischen Parlament, in der Öffentlichkeit und gemeinsam mit Euch.

Trotz all der schweren Themen wünsche ich Euch und Euren Familien ein friedliches Weihnachtsfest sowie ein gutes, gesundes neues Jahr.

Herzliche Grüße
Fabio De Masi

Fabio De Masi,
Mitglied des Europäischen Parlaments (Bündnis Soziale Gerechtigkeit und Wirtschaftliche Vernunft)

Website

Facebook Twitter YouTube

Wenn Sie diesen Newsletter nicht weiter beziehen wollen, können Sie hier Ihre E-Mail-Adresse aus dem Verteiler austragen