Fabio De Masi

Liebe Freundinnen und Freunde,

Angesichts der aktuellen Debatte über Twitter und die Bedrohung der Demokratie möchte ich noch einmal auf meinen älteren Essay in der Berliner Zeitung hinweisen. Dot geht es um die Macht der Internet-Milliardäre über unser Denken, Fühlen und die Demokratie.

Zur Kolumne 

Die Debatte um den Raketeneinschlag in Polen und dessen voreilige Bewertung durch einige Politikerinnen und Politiker sowie Medien zeigt, wie gefährlich die Situation in Europa derzeit ist. Natürlich hat die Ukraine ein Recht auf die Verteidigung ihres Landes. Aber ungeachtet dessen gilt im Informationskrieg: "Im Krieg stirbt als Erstes die Wahrheit". Viele BundespolitikerInnen, die im Internet zuweilen gefeiert werden, sind mit ihrer Verantwortung offenbar überfordert. Man kann von Glück sagen, dass die US-Regierung in dieser Frage sehr besonnen agierte. Oft sind es zudem Militärs, die hier besonnener agieren als Hobby-Generäle in den Talkshows. 

So schreibt die FAZ gar:

"Laut einer Recherche der polnischen Zeitung „Gazeta Wyborcza“ war der polnischen Regierung schon sehr früh am Dienstagabend bekannt, dass es eine Rakete der ukrainischen Lufttabwehr (Anmerkung es muss Flugabwehr heißen) war, die in Przewodów eingeschlagen ist. (...). Unter Berufung auf Teilnehmer der Sitzung des polnischen Sicherheitskabinetts am Dienstagabend schreibt die Zeitung, in der Runde habe Konsternation geherrscht, man habe nicht gewusst, wie man das der Öffentlichkeit kommunizieren solle. So habe man beschlossen, auf das Weiße Haus zu warten. Doch der amerikanische Präsident Joe Biden, der auf Bali zum G-20-Gipfel war, habe zu dieser Zeit noch geschlafen."

Hoffen wir, dass wir nicht als Schlafwandler in eine noch größere Katastrophe schlittern.

In diesem Newsletter findet ihr Teil 1 meiner zwei großen Kolumnen/Essays zum Jahresende bei Finance Forward und der Berliner Zeitung, die sich mit der Krise im Tech- und Krypto-Sektor und der Bitcoin Illusion befassen. Außerdem meine Kolumne zur Ansprache des Bundespräsidenten, die enttäuschend war (Pay Wal). 

Im Untersuchungsausschuss des Bayerischen Landtags zu Maskendeals und Lobbyismus taucht im Umfeld des CSU-Lobbyismus nun auch eine Cybersecurity Firma im Dienste der Bundesregierung auf. Auf die Beziehungen des früheren Hauptgesellschafters zum Netzwerk des flüchtigen Wirecard Managers Jan Marsalek habe ich als erstes hingewiesen und die Recherchen mit vorangetrieben.

In der Presseschau mit mir außerdem folgende Themen

Heuchelei: Markus Söder bei der Tafel, Shadow Diplomats: Die Rolle dubioser Honorarkonsule, Strache: Netz nimmt FPÖ Politiker aufs Korn, Ex -Botschafter Melnyk, Frau Merkel und ein Nazi-Vergleich.

Euer,

Fabio

Bildrechte: Imago/Ipon

Einhörner am Limit

Bild: Imago/Eckhard Stengel

Tech-Unternehmen stehen unter Druck. Der Krieg und die Zinserhöhungen der Zentralbanken führen zu Unsicherheit. Startups, die kürzlich noch mit Kapital überhäuft wurden, ernten nun das Misstrauen der Investoren, kommentiert Wirecard-Aufklärer und Finanz-Experte Fabio De Masi.

Im Schatten des Ukrainekrieges und der globalen Zinsrallye befinden sich Tech- und Kryptofirmen in einer Krise. So manches Einhorn wird jetzt wie ein alter Gaul zur Schlachtbank geführt. Die einst gehypten Gründer merken langsam: Die Börse ist kein Ponyhof! Die Insolvenz der Kryptobörse FTX kam kürzlich hinzu und schickte die Kryptowerte in den Keller.

Das Spektakel, die kriminelle Energie bis hin zur Wahnwitzigkeit, die mit jeder Finanzkrise einhergehen, können dabei den Blick auf das Wesentliche verstellen. So etwa auch das Twitter-Harakiri um Elon Musk. Denn es geht längst nicht nur um Twitter. Auch bei Meta (vormals Facebook), Amazon oder der Zahlungsplattform Stripe rollt eine Entlassungswelle. Investoren stellen nach Jahren des billigen Geldes für Tech-Visionen von Krypto bis zum Metaverse irgendwann die einfache, aber harte Frage: „Wie verdient ihr morgen und nicht erst 2050 Geld?“

(...)

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Die große Kryptokrise: Was Sie über den Mythos Bitcoin wissen müssen

Bild: Imago/Westlight

Teil 1 - Essay über die Bitcoin Illusion und was von Krypto bleiben wird

Der Mythos, der den Bitcoin umgibt, ist kein Zufall, sondern Strategie. Seit dem Kursabsturz herrscht Panik im Kryptosektor. 

Bitcoin ist ein Mythos des Computerzeitalters. Doch Bitcoin könnte womöglich wie die niederländische Tulpenmanie im 17. Jahrhundert, die Tulpenzwiebeln zeitweise wertvoller machte als Häuser, in die Geschichte eingehen. Denn im Schatten des Ukrainekrieges und der Zinsralley der Zentralbanken herrscht im Tech- und Kryptosektor nackte Panik. Der Bitcoin rauscht in den Keller. Die Kryptobörse FTX, die (ähnlich einer Bank) Kredite mit dem Bitcoin als Sicherheit vergab, ist bankrott.

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Der Bundespräsident - Kaiser ohne Kleider (Pay Wall)

Bild: Imago/Zuma Wire

Ein Präsident „aller Deutschen“ sollte Deutschlands Oligarchen in die Pflicht nehmen.

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Wie sich CSU-Promis für eine auffällige Cyber-Firma einsetzten

Der frühere Bundestagsabgeordnete Fabio De Masi, der im Untersuchungsausschuss zu Wirecard als erster auf die auffälligen Verbindungen des früheren Virtual-Solution-Eigners von Rintelen hinwies, sagte: „Es ist bemerkenswert, wer sich alles für eine Firma engagierte, deren Eigentümer dubiose Kontakte mit Jan Marsalek und dessen Fluchthelfer pflegte und der sein Startkapital aus seiner Arbeit für einen russischen Oligarchen machte.“ De Masi verwies darauf, dass sich das Bundesinnenministerium, in dem Mayer zum Zeitpunkt seines zweiten Anlaufes 2019 als Parlamentarischer Staatssekretär amtierte, schon früh für Virtual Solution engagierte: „Das Innenministerium interessierte sich sogar für die wirtschaftliche Perspektive der Cyber-Bude, deren Technologie mittelmäßig sein soll und die dauernd nur Verluste machte, obwohl sie viele Bundesministerien und Behörden wie die Bafin und das BKA als Kunden hatte.“

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Fabio De Masi,
Spitzenkandidat des Bündnis Sahra Wagenknecht zur Europawahl 2024

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