Junge Welt: Paradies für Geldwäsche

Eine Presseschau mit Fabio De Masi

21.08.2020

Junge Welt: Paradies für Geldwäsche[1]

 

"Experten warnen schon seit Jahren, dass sich Deutschland zu einem Paradies für internationale Geldwäsche entwickelt hat. Das belegen auch die neusten Zahlen. 2019 habe es insgesamt 114.914 Hinweise gegeben, teilte die Financial Intelligence Unit (FIU) am Dienstag in Bonn mit. Die FIU ist eine funktional eigenständige Dienststelle des Zollkriminalamtes und für die Bekämpfung jener Straftaten zuständig, wo illegal erworbenes Geld in den regulären Wirtschafts- und Finanzkreislauf eingeschleust wird. Die Zahl der Verdachtsfälle lag damit knapp 49 Prozent höher als im Jahr zuvor. (...)

»Der Anstieg der eingegangenen Geldwäscheverdachtsmeldungen ist nicht identisch mit einer besseren Geldwäschebekämpfung«, bemerkte auch der Finanzpolitiker und Vizefraktionschef der Partei Die Linke im Bundestag, Fabio De Masi, bereits am 7. Dezember 2018 im Spiegel. (...)

Ein »Problem mit Geldwäsche bei Immobilien in Deutschland«, hatte auch Transparency-Deutschland-­Chefin Edda Müller am 21. Januar 2019 in der Zeitschrift Capital angeprangert. »Die geltenden Gesetze und die Ausstattung der Ermittlungsbehörden stehen auch angesichts der Grenzenlosigkeit internationaler Finanzströme in keinem Verhältnis dazu.«

Es gebe hier ein enormes Dunkelfeld, hatte De Masi 2018 der Nachrichtenagentur dpa gesagt. »Vor allem Notare sind in der Pflicht, Verdachtsfälle auch zu melden.« (...)"

Links:

  1. https://www.jungewelt.de/artikel/384746.aus-schwarzgeld-werden-häuser-paradies-für-geldwäsche.html