SPIEGEL: Scharfe Kritik an US-Botschafter Grenell

Eine Presseschau mit Fabio De Masi

13.01.2019
Presseschau

SPIEGEL: Scharfe Kritik an US-Botschafter Grenell[1]

"Richard Grenell hat deutschen Firmen, die sich an der Gaspipeline Nord Stream 2 beteiligen, mit Sanktionen gedroht. Das Auswärtige Amt rät von einer Antwort ab, Politiker fordern die Bundesregierung zum Protest auf. 

Im Streit um die Ostseepipeline Nord Stream 2 setzen die USA deutsche Unternehmen immer stärker unter Druck. Nachdem er bereits Ende Dezember mit Sanktionen gedroht hatte, schrieb der US-Botschafter in Deutschland, Richard Grenell, einen Brandbrief.

Geschrieben am 3. Januar auf Briefbögen der Botschaft, erreichte das Schriftstück gleich mehrere deutsche Firmen, die mit dem North-Stream-Konsortium Finanzierungsabkommen geschlossen haben. Auf zwei eng beschriebenen Seiten, die dem SPIEGEL vorliegen, kommt der Botschafter schnell zur Sache: Gleich im ersten Satz heißt unmissverständlich, dass sich die USA seit langer Zeit dem Projekt mit allen Mitteln widersetzen. Dann behauptet Grenell, der US-Widerstand sei in Osteuropa, aber auch in Kanada weitverbreitet. (...)

Derweil forderte der stellvertretende Vorsitzende der Linksfraktion im Bundestag, Fabio De Masi, die Bundesregierung auf, Grenell einzubestellen. "Der US-Botschafter hat offenbar den Eindruck gewonnen, er sei der Statthalter eines Imperators aus Washington in Deutschland", kritisierte der Bundestagsabgeordnete am Sonntag. Extraterritoriale Sanktionen gegen deutsche Unternehmen seien völkerrechtswidrig."

 

Links:

  1. http://www.spiegel.de/politik/deutschland/richard-grenell-drohbriefe-des-us-botschafters-wegen-nord-stream-2-a-1247822.html