Fabio De Masi

Liebe Freundinnen und Freunde,

der flüchtige Wirecard Manager Jan Marsalek soll sich über seinen Anwalt an das Gericht gewendet haben, um den Ex Wirecard CEO Markus Braun zu entlasten. Das wirkt wie eben jener schmutziger Deal, damit sich Braun als Opfer verkaufen kann, den ich in den letzten Jahren immer wieder versucht habe, öffentlich zu erklären. Aber womöglich stecken auch Marsaleks Gastgeber im Untergrund dahinter - etwa ein ausländischer Geheimdienst, die den Prozess nutzen wollen, um etwas Unruhe in Deutschland zu stiften. Schließlich hütet Marsalek ja viele dunkle Geheimnisse auch über seine Zusammenarbeit mit deutschen Sicherheitsbehörden.

Dazu empfehle ich Euch mein Interview bei WDR 5 sowie (wer Zugang hat, da hinter Paywall) in der Wirtschaftswoche.

Außerdem in diesem Newsletter: Die juristische Zeitschrift Legal Tribune Online bespricht den 284 Millionen Schaden von Andreas Scheuers Maut-Desaster und die Strafanzeige, ich dazu mit meinem früheren Kollegen Victor Perli stellte.

In der Presseschau mehr Hintergrund zu Marsalek und meinen Einschätzungen. Beispielsweise NTV.

Fabio De Masi, der Wirecard als großes Betrugssystem zur Geldwäsche betrachtet, meinte denn auch schon vor Monaten: "Mein Eindruck ist, dass viele Leute - auch in den Sicherheitsbehörden - doch recht zufrieden sind, wenn Herr Marsalek wegbleibt. Auch für Herrn Braun ist das übrigens ganz sinnvoll, weil dann kann er vor Gericht so tun, als sei er einfach nur der dümmste CEO Deutschlands gewesen und auch Opfer von Jan Marsalek."

Zur Presseschau

Euer,

Fabio

 

Interview (WDR 5 Morgenecho)

Es gibt ein Lebenszeichen des untergetauchten Ex-Wirecard-Vorstands Jan Marsalek. Dass er sich in Russland aufhält, sei "möglich", sagt Ex-Linken-Politiker Fabio de Masi, ehem. Mitglied im Wirecard-Ausschuss. Schuld daran seien auch die deutschen Behörden.

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FOTO: Imago/Chris Emil Janßen

Wirtschaftswoche Interview: (Paywall)

Vollständiges Interview in der Wirtschaftswoche lesen

Nach dem Lebenszeichen von Jan Marsalek, wurde auch vor Gericht darüber diskutiert. Nun äußert sich Fabio De Masi, einst Mitglied im Untersuchungsausschuss, zu Wort. Er glaubt, Marsalek wolle Braun unterstützen. Wieso?

Herr De Masi, als Mitglied im Untersuchungsausschuss des Bundestags zur Wirecard-Affäre konnten Sie die wichtigste Person nicht befragen. Wirecards Ex-Vorstand Jan Marsalek war da schon auf der Flucht. Drei Jahre nach der Wirecard-Pleite hat er nun ein Lebenszeichen gesendet. Überrascht Sie das?

Also mich überrascht es erst einmal nicht, dass Marsalek noch lebt. Davon bin ich die ganze Zeit ausgegangen. Es ist ja bekannt, dass er auch nach der Flucht noch mit seinem Anwalt kommuniziert und versucht hat, über Geschäftspartner seine Geschäfte zu regeln. Es gab also in den vergangenen drei Jahren schon das ein oder andere Lebenszeichen. Aber ich bin überrascht, dass er jetzt mittels eines Briefs über seinen Anwalt an das Münchner Landgericht versucht, Einfluss auf den Prozess gegen seinen früheren Chef Markus Braun zu nehmen. Er will offensichtlich Markus Braun zur Seite stehen.  Ein 1,9 Milliarden Euro Betrüger, der sich der Verhaftung entzieht und bisher in jedem früheren Kontakt mit der Staatsanwaltschaft log, ist aber sicher kein glaubwürdiger Entlastungszeuge für Herrn Braun. Dieser hat kürzlich ja noch selbst erklärt, dass er von Marsalek getäuscht wurde.

Schuldet And­reas Scheuer dem Bund 243 Mil­lionen Euro?

Legal Tribune Online

Vollständigen Text bei LTO lesen

(...)

Die zuständige Staatsanwaltschaft Berlin hat es jedoch auf die Strafanzeige des damaligen Bundestagsabgeordneten Fabio De Masi (LINKE) vom November 2019 hin abgelehnt, ein Ermittlungsverfahren gegen Scheuer einzuleiten. Insbesondere sei der damalige Verkehrsminister nicht hinreichend verdächtig, bei Abschluss der verhängnisvollen Verträge im November 2018 evident wirtschaftlich unvertretbare Risiken eingegangen zu sein, die sich als Verletzung der Vermögensbetreuungspflicht im Sinne des Untreuetatbestands (§ 266 Abs. 1 StGB) darstellten.  

 

Fabio De Masi,
Spitzenkandidat des Bündnis Sahra Wagenknecht zur Europawahl 2024

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