Fabio De Masi

Liebe Freundinnen und Freunde,

die Warburg-Affäre mag einigen wie kalter Kaffee erscheinen. Doch das ist sie nicht. Denn häufig dauern Ermittlungen viele Jahre und es kommen immer neue Puzzle-Teile ans Licht. Nun hat die Berliner Zeitung dem Thema mit einem Dossier von mir eine Wochenendausgabe gewidmet.

Da jetzt auch ein Untersuchungsausschuss im Deutschen Bundestag eingerichtet werden soll und ich letzten Freitag vor dem Hamburger Untersuchungsausschuss auftrat, habe ich in der Berliner Zeitung ein umfangreiches Warburg Dossier veröffentlicht. Es ist die detaillierteste Schilderung der Unwahrheiten des Kanzlers, eines mit der Affäre befassten Ex-Politikers. Pressereaktionen zu meinem Auftritt findet Ihr hier

Aber sind nicht auch andere Parteien in Cum-Ex verwickelt? Ja, das sind sie. Daher geht es in meinem Text um die Cum-Ex Netzwerke in der Politik. Ich schone dabei weder CDU, FDP noch die Grünen, die z.B. in Nordrhein-Westfalen im Justizministerium die Cum-Ex Staatsanwältin Brorhilker personell aushungern und so Ermittlungen gefährden. Ein Untersuchungsausschuss zur Warburg Affäre springt zu kurz. Es muss auch um Wolfgang Schäuble und die etwas anders gelagerten Cum-Cum Geschäfte gehen.

Interessant ist überdies, wie die Grünen, die vor der Wahl noch Scholz der Lüge bezichtigten, nun selbst von "Erinnerungslücken" befallenn wurden, seit sie auf der Regierungsbank sitzen. Ob sie sich am Kabinettstisch angesteckt haben?

Viel Spass beim Lesen!

 

 

Warum der Kanzler lügt

Dossier in der Berliner Zeitung

Bild: Imago/Sven Simon/Uroš Pajović/Berliner Zeitung

Unser Autor legt minutiös die Widersprüche des Bundeskanzlers offen. De Masi hat im Hamburger Untersuchungsausschuss selbst als Zeuge ausgesagt.

Vollständigen Text bei Berliner Zeitung lesen

Seit 2018 befasste ich mich im Parlament mit der Warburg Affäre und den verheimlichten Treffen von Olaf Scholz mit einem Cum-Ex Bankier. 2020 initiierte ich dazu drei Befragungen von Scholz im Deutschen Bundestag und befragte ihn auch zu weiteren Treffen, die er verheimlichte, bis sie über die Tagebücher des Bankiers wieder öffentlich wurden. Denn einerseits bekannte Scholz, er habe Cum-Ex Steuerraub schon immer für illegal gehalten, andererseits traf er sich dreimal mit einem Cum-Ex Bankier zu dessen Steuerverfahren, weil dieser die Rückforderung der Cum-Ex Tatbeute verhindern wollte. Scholz rief ihn sogar an und forderte ihn dazu auf, sich in der Sache an ihn zu wenden.

 

 

 

„Möchte nicht von einem Mann regiert werden, der lügt“

Interview Berliner Zeitung

Foto: Imago/Sven Simon

Berliner Zeitung: Herr De Masi, Sie sagen, dass Bundeskanzler Scholz im Fall der Warburg-Bank-Affäre lügt. Welche Lüge meinen Sie konkret?

Fabio De Masi: Erstens: Scholz behauptet, er habe Cum-Ex-Geschäfte schon immer für illegal gehalten. Aber er traf einen Cum-Ex-Bankier (Christian Olearius, Anm. d. Red.), dem zehn Jahre Haft drohen und gegen den damals bereits ermittelt wurde, dreimal, weil dieser die Rückzahlung von 90 Millionen Euro Tatbeute verhindern wollte. Zweitens: Scholz hat diese Treffen immer so lange verheimlicht, bis Journalisten sie enthüllten, obwohl ich ihn im Bundestag nach weiteren Treffen mit Olearius gefragt hatte. Drittens: Scholz hat sich zwischendurch in einer Befragung im Bundestag, die bis kürzlich noch geheim war, mir gegenüber an ein Treffen erinnert und sich dann kurze Zeit später auf Erinnerungslücken berufen. Diese Treffen wurden vom SPD-Bundestagsabgeordneten Johannes Kahrs und dem Scholz-Mentor und Freund, dem Ex-Innensenator Alfons Pawelczyk arrangiert. Kahrs kassierte dafür Parteispenden. Diese wurden von der SPD Hamburg nie zurückgezahlt. Pawelczyk wurde direkt entlohnt.

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Vollständiges Interview bei Berliner Zeitung lesen

Statement Hamburg Journal

Vollständiger Beitrag des Hamburg Journal auf NDR.de

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Auf Zeugen-Erinnerungen angewiesen

Der ehemalige Bundestagsabgeordnete der Linken, Fabio de Masi, sagte bei seinem Zeugenauftritt, dass Scholz damals zunächst angegeben habe, er dürfe wegen des Steuergeheimnisses nichts zu den Gesprächen sagen. Später dann, er habe dem Banker nur zugehört. Nur wenige Monate nach den Sitzungen in Berlin hatte Scholz vor dem Hamburger Untersuchungsausschuss eine Erinnerung an die Gesprächsinhalte mit den Warburg-Bankern bestritten. 

Interview Welt TV

Zum Video Interview bei Welt TV

„Wähler müssen entscheiden, ob sie von einem Mann regiert werden wollen, der sie belogen hat“

Vor dem Untersuchungsausschuss der Hamburgischen Bürgerschaft zur Cum-Ex-Affäre hat der ehemalige Linke-Bundestagsabgeordnete Fabio De Masi auf Widersprüche in früheren Aussagen von Kanzler Olaf Scholz (SPD) hingewiesen. De Masi sagte, er fühle sich als Mitglied des Finanzausschusses getäuscht.

Fabio De Masi,
Spitzenkandidat des Bündnis Sahra Wagenknecht zur Europawahl 2024

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