Fabio De Masi

Liebe Freundinnen und Freunde,

für die Rosa Luxemburg Stiftung beschäftige ich mich in einem Projekt mit der Zukunft des Geldes. In diesem Sondernewsletter übermittle ich Euch meine englischsprachige Studie zu Fintech in Afrika "When Finance meets Big Data: Financial technology and the scramble for Africa". Das Thema ist auch in Europa relevant, da mit Tech Konzerne wie Meta (Facebook) oder Apple auch große Big Tech Konzerne auf den Finanzmarkt schielen. Dies kann zu erheblicher Daten- und Finanzmacht in der Hand weniger Konzerne führen. 

Zum Hintergrund ein Auszug aus meinem Gastbeitrag in der Frankfurter Rundschau, der auf die Studie zurückgeht :

"Etwa 1,4 Milliarden Menschen gelten als „underbanked“, da sie wegen unregelmäßiger Einkommen über keine Bankkonten verfügen. Etwa 60 Prozent von ihnen leben in Afrika. Dies ist eine Goldgrube für Finanzunternehmen, die mit Datentechnologie arbeiten (Fintechs)(...). Auch Millionen Menschen, die über keine Sicherheiten verfügen, können mit einfachen Mobiltelefonen zu einer Quelle enormer Profite werden. Schließlich erlauben etwa Käufe von Prepaid-Guthaben Rückschlüsse auf die Kreditwürdigkeit."

In diesem Newsletter übermittel ich Euch daher die Studie, ein Interview zur Studie und den Gastbeitrag in der Frankfurter Rundschau. 

In den kommenden Wochen wird die Rosa Luxemburg Stiftung weitere Online-Materialien und Experten-Interviews von mir zu Themen wie der Rolle des Geldes für wirtschaftliche Entwicklung, Kryptotechnologie, der Debatte über die Modern Monetary Theory und den Schattenseiten des Mikrokredit-Booms veröffentlichen.

Herzliche Grüße aus Kapstadt,

Fabio

 

«Digitale Dividenden durch die Ärmsten»

Gespräch mit Fabio De Masi über Big Data in Finanzkonzernen und Kredit-Geschäfte in Afrika

Fabio De Masi hat für die Rosa-Luxemburg-Stiftung die englischsprachige Studie «When Finance meets Big Data. Financial Technology and the Scramble for Africa»verfasst. Die Ergebnisse fasst er im Gespräch mit Caroline Hüglin zusammen. Das vollständige Interview gibt es hier 
 

Warum ist das Thema FinTech, also Unternehmen, die mit Datentechnologie Finanzgeschäfte tätigen, relevant? 

Wenn Daten-Kapitalismus und Big Data, also große Datenmengen, auf Finanz-Kapitalismus treffen, können neue mächtige Finanzkonzerne entstehen, die zu großen unregulierten Schattenbanken werden. So verfolgte etwa der Mutterkonzern von Facebook, Meta, vorrübergehend das Ziel einer eigenen Digitalwährung. Meta hat etwa ein Drittel der Menschheit als Kund*innen und verfügt über umfassende soziale Verhaltensdaten. Dagegen wäre die Deutsche Bank ein Kindergeburtstag. Aufgrund der neuen Rolle von Big Tech Konzernen auf dem Finanzmarkt und ihrer potentiellen Marktmacht sowie aufgrund der Tatsache, dass immer mehr Menschen online einkaufen und digital bezahlen, diskutieren die führenden Zentralbanken der Welt über staatliche Digitalwährungen.

Fabio De Masi ist ehemaliges Mitglied des Europäischen Parlaments (2014 - 2017) und des Deutschen Bundestages (2017 - 2021). Er war stellvertretender Vorsitzender der Fraktion DIE LINKE und deren finanzpolitischer Sprecher. Derzeit ist er ehrenamtlicher Fellow für digitale Finanzmärkte und Finanzkriminalität bei der deutschen NGO Finanzwende, die sich für besser regulierte Finanzmärkte einsetzt, und er schreibt regelmäßig für Tages- und Finanzeitungen. De Masi ist außerdem Gastforscher am Financial Innovation Hub der Universität Kapstadt in Südafrika.

Caroline Hüglin ist Projektmanagerin Südliches Afrika bei der Rosa-Luxemburg-Stiftung.

Afrika ist ein Labor des Finanzkapitalismus

Gastbeitrag Frankfurter Rundschau

Foto: IMAGO / photothek

Vollständigen Beitrag bei der Frankfurter Rundschau lesen

Etwa 1,4 Milliarden Menschen gelten als „underbanked“, da sie wegen unregelmäßiger Einkommen über keine Bankkonten verfügen. Etwa 60 Prozent von ihnen leben in Afrika. Dies ist eine Goldgrube für Finanzunternehmen, die mit Datentechnologie arbeiten (Fintechs).

Fabio De Masi ist Research Fellow am Financial Innovation Hub der Universität Kapstadt (Südafrika). Dieser Beitrag geht auf die Studie „When Finance Meets Big Data: Financial Technology and the scramble for Africa“ im Auftrag der Rosa-Luxemburg-Stiftung zurück.

When Finance Meets Big Data: Financial technology and the scramble for Africa

Zur Studie im Auftrag der Rosa Luxemburg Stiftung geht es hier

 

Fabio De Masi,
Spitzenkandidat des Bündnis Sahra Wagenknecht zur Europawahl 2024

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