Fabio De Masi

Liebe Freundinnen und Freunde,

Bei Finance Forward erschien Teil 2 meiner Tech- und Kryptokolumne, die sich kritisch mit Entwicklungen am Finanzmarkt befasst. Dort erkläre ich wie schon zuvor in der Berliner Zeitung den Hype um Bitcoin und warum es an den Kryptobörsen kracht.

Wenige Tage vor dem Prozessauftakt gegen den Ex-Wirecard CEO Markus Braun, habe ich einen zweiseitigen Essay über das "perfekte Verbrechen" in der Berliner Zeitung veröffentlicht. Dort geht es um die unterschiedlichen Facetten des Wirecard-Skandals, von Wirtschaftsprüfern bis Geheimdiensten. Der Text wird am 8. Dezember auch Online veröffentlicht. Ihr findet ihn dann im Laufe des Tages hier

Außerdem rollt das österreichische Nachrichtenmagazin ZackZack mit neuen Dokumenten die Libyen-Affäre rund um Jan Marsalek auf. So kann nachgezeichnet werden, dass Marsalek wohl ein Strohmann für den Flüchtlings-Wahlkampf von Sebastian Kurz war. ZackZack erwähnt dort, dass ich diesen Verdacht frühzeitig geäußert hatte und berichtet, wie mich Oligarchen versuchten einzukaufen und ich ablehnte.

Der Tagesspiegel sowie weitere Medien aus dem In- und Ausland baten mich um einen ersten Kommentar zum Strafprozess gegen Markus Braun. Ein spannendes Portrait findet sich in der Augsburger Allgemeinen. Dort komme ich umfangreich zu Wort.

Ich wünsche Euch besinnliche Adventstage!

Euer,

Fabio

 

Die Bitcoin Illusion - Ist Krypto jetzt tot?

Foto: Finance Forward/Twitter

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Nach dem Zusammenbruch von FTX ist die Kryptobranche am Boden. Mit der Frage nach der Zukunft von Bitcoin & Co. beschäftigt sich Wirecard-Aufklärer und Finanz-Experte Fabio De Masi in seiner Kolumne. Im ersten Teil schrieb er über die Ursachen der Krise im Tech-Sektor.

Wirecard vor Gericht: Die Geschichte von Dr. Seltsam und Mister Futsch

Vollständigen Artikel bei Augsburger Allgemeine lesen

Doch Wirecard-Kenner wie der frühere Linken-Politiker Fabio De Masi wollen nicht so recht an eine saftige Strafe für Braun glauben. So sagte er unserer Redaktion: „Für mich besteht ein hohes Risiko, dass er mit einem blauen Auge davonkommt. Ich schaue mit einem schlechten Gefühl nach München.“ Er kann sich vorstellen, dass der Angeklagte sich zwar wegen der unrichtigen Darstellung der Konzern-Abschlüsse der Jahre 2015 bis 2018 verantworten muss, aber sonst glimpflich davonkommen. Der Masi, Sohn eines italienischen Gewerkschafters und einer deutschen Sprachlehrerin, gehörte vom 2017 bis 2021 dem Bundestag an. Der 42-Jährige war Obmann des Wirecard-Untersuchungsausschusses. Auch nach seiner Zeit im Bundestag beschäftigt sich der studierte Volkswirt nach wie vor mit Wirtschaftsskandalen. Er sieht sich als „Finanzdetektiv“ und Autor. In der Doppel-Rolle hat ihn der Rowohlt-Verlag im Oktober für ein Buch unter Vertrag genommen. Natürlich geht es um Finanz-Affären. Der Fall „Wirecard“ werde eine Rolle spielen, verrät De Masi, nennt aber noch keine Details. Nach seiner Theorie werde Braun alle Schuld für die fehlenden 1,9 Milliarden Euro auf Wirecard-Konten seinem früheren Vorstandskollegen Jan Marsalek zuschieben, der als einstiger Chief Operating Officer – kurz COO – für das Fernost-Geschäft zuständig war. (…) Letztlich – und das befürchtet nicht nur De Masi – könnte Braun, der am Ende des Prozesses wohl gut dreieinhalb Jahre Untersuchungshaft auf dem Buckel hat, nach einem Urteil in zwei, drei Jahren wieder ein freier Mann sein. Das ist die Blaue-Augen-Theorie in dem Verfahren.

 

(…)

 

Nun bringt De Masi eine dritte Theorie ins Spiel, mit der es sich vereinfacht so verhält: Als 2015 hunderttausende Flüchtlinge nach Europa kamen, (…) schaute hierzulande mancher bewundernd auf den damals noch aufstrebenden Stern des österreichischen Politikers Sebastian Kurz, der als Außenminister und späterer Kanzler den Typus eines kompromisslosen Konservativen verkörperte, der sich in Migrations-Themen von der Willkommenskultur Merkels abzusetzen versuchte. 

 

Zugleich gab es nach Darstellung De Masis in konservativen Kreisen Deutschlands den Wunsch, stärker auf Russland zuzugehen und sich nicht zu sehr von den USA abhängig zu machen. Hier soll Marsalek mit seiner ganzen Abenteuerlust und seinem Geltungsdrang als bestens vernetzter Hobby-Agent für Geheimdienste Jobs übernommen haben.

 

Die Libyen Affäre (Marsalek und das System Kurz)

Marsalek trieb mit ÖVP- und FPÖ-nahen Geschäftsleuten ein Anti-Migrations-Projekt in Libyen voran. Neue Details legen nahe: Es ging um Maßnahmen im Sinne des Kurz-Wahlkampfes und um Geschäfte mit einer humanitären Krise.

Kleinschmidt erwähnt gegenüber ZackZack dubiose Anbahnungsversuche Kreml-naher Akteure, einen aus dem Dunstkreis von Oligarch Wladimir Jakunin. „Jakunin war ja in Berlin, um russlandaffine Influencer aufzutreiben“ – Ähnliches geschieht mit Wirecard-Aufdecker Fabio De Masi, der von einer Jakunin-NGO subtil angeworben werden soll. De Masi lehnt ab.

Wirecard-Aufdecker De Masi sieht sich bestätigt: „Es liegt nahe, dass Marsalek der Laufbursche für Kurz‘ Flüchtlings-Wahlkampf war. Die Flüchtlingskrise war für Kurz der Schlüssel zur Macht.“ Schon in der ZackZack-Interview-Serieerwähnte De Masi Libyen: „Libyen war nach dem Sturz Gaddafis (…) aber auch nach der Abriegelung der sogenannten Balkan-Route das einzige Nadelöhr für Flüchtlinge, die nach Europa wollten.“

 

Kommentar Tagesspiegel zum Prozess gegen Markus Braun

Markus Braun gibt den „dümmsten CEO Deutschlands“, der Opfer des flüchtigen Managers Jan Marsalek wurde. Dann käme er „nur“ wegen Marktmanipulation dran. Die U-Haft würde angerechnet und er könnte schon bald seine Millionen genießen. 

Dabei hat Braun selbst die letzte Liquidität an eine Briefkastenfirma freigezeichnet. Marsalek wurde vom Netzwerk des österreichischen Ex-Kanzlers Sebastian Kurz beim Aufbau von Milizen zur Flüchtlingsabwehr in Libyen begleitet, er wurde von deutschen Ex-Geheimdienst-Funktionären und von Agenten Österreichs geschützt. (...)

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Fabio De Masi,
Spitzenkandidat des Bündnis Sahra Wagenknecht zur Europawahl 2024

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