Die wirtschaftliche Erholung der Eurozone ist eine Träumerei

Das Neue Deutschland berichtet über die Winterprognose der Juncker-Kommission

05.02.2016

Der zuständige EU-Kommissar Pierre Moscovici stellte am 4.Februar 2016 die Winterprognose der Juncker-Kommission der Öffentlichkeit vor. Darin geht die Kommission für das vergangene Jahr 2015 von einem Wirtschaftswachstum in der Währungsunion von 1,6% aus. Gleichzeitig prognostiziert sie für 2016 und 2017 jeweils ein Wirtschaftswachstum von 1,7% und 1,9%.  Das Neue Deutschland[1] berichtete in ihrer Ausgabe vom 5.Februar über Winterprognose der EU-Kommission und lässt auch Fabio De Masi zu Wort kommen:

"[...] Moscovici nannte drei Hauptgründe, warum sich die Erholung in Europa trotzdem weiter fortsetze: »Die europäische Wirtschaft behauptet sich diesen Winter dank des billigen Öls, des Eurowechselkurses und niedriger Zinsen erfolgreich gegen neue Herausforderungen«.

Doch nicht alle Experten in Brüssel teilen seinen Optimismus. »Die wirtschaftliche Erholung der Eurozone ist eine Träumerei«, erklärte zum Beispiel Fabio De Masi, wirtschaftspolitischer Experte der LINKEN im Europaparlament. So bleibe das Wachstum minimal und das billige Geld der Europäischen Zentralbank lande nicht in der realen Wirtschaft, sondern auf den Finanzmärkten, weil es an Nachfrage beziehungsweise Investitionen fehle. Folglich wird die Arbeitslosigkeit im Währungsgebiet auch 2016 und 2017 nicht unter zehn Prozent fallen. In Spanien wird sie der Prognose zufolge erst nächstes Jahr unter die 20-Prozent-Marke rutschen. In Griechenland wird mit 24 beziehungsweise 22,8 Prozent auch in diesem und nächsten Jahr über ein Fünftel der Bevölkerung ohne Job sein. [...]

»Es ist ein Treppenwitz, dass es der Flüchtlingskrise bedurfte, um über höhere Staatsausgaben die Kürzungspolitik abzuschwächen«, meinte dazu Fabio De Masi. »Wir brauchen endlich ein echtes öffentliches Investitionsprogramm in Wohnraum, Schulen und Krankenhäuser sowie eine Vermögensabgabe für Millionäre«, forderte der LINKE-Politiker."

Der Artikel "Erholung mit wachsenden Risiken[2]" von Simon Poelchau erschien am 5. Februar auf der Webseite der Tageszeitung und kann dort kostenfrei abgerufen werden.

Links:

  1. http://www.neues-deutschland.de/artikel/1000604.erholung-mit-wachsenden-risiken.html
  2. http://www.neues-deutschland.de/artikel/1000604.erholung-mit-wachsenden-risiken.html