Handelsblatt: Geldwäsche-Verdachtsfälle im Krypto-Universum steigen rasant

Eine Presseschau mit Fabio De Masi

01.09.2021

Handelsblatt: Geldwäsche-Verdachtsfälle im Krypto-Universum steigen rasant

 

"Der Krypto-Hype der vergangenen Jahre zeigt seine Schattenseiten. Wie aus einer Antwort der Bundesregierung auf eine parlamentarische Anfrage hervorgeht, die dem Handelsblatt vorliegt, nimmt das Aufkommen von Krypto-Verdachtsfällen bei der Geldwäche-Spezialeinheit des Zolls (FIU) stark zu. (...)

Linken-Finanzexperte Fabio De Masi, der 2017 als einer der ersten Beobachter auf die Probleme bei der FIU aufmerksam machte, ist skeptisch, dass die erhöhte Zahl der Meldungen zu einem erhöhten Verfolgungsdruck führt: „Schon in der Vergangenheit wurde die gestiegene Zahl der Geldwäsche-Verdachtsmeldungen bei der FIU von einigen als Beleg für die erfolgreiche deutsche Aufsicht gewertet. Doch wo viel gemeldet wird, muss mehr gearbeitet werden. Und genau daran hapert es.“ Die Zahl allein sei daher kein verlässlicher Indikator.

De Masi befürchtet, dass die allermeisten Verdachtsmeldungen mit Kryptobezug unbearbeitet bei der FIU liegen bleiben. Der Finanzexperte fordert eine grundsätzlich andere Betrachtung der Risiken des Kryptomarkts. „Es ist ein offenes Geheimnis, dass es viele dubiose Marktteilnehmer gibt.

Die Branche argumentiert oft mit der Anonymität und dem Datenschutz. Aber ich denke, wer bei seinen Geldgeschäften vollständig anonym bleiben will, der soll in bar bezahlen. Auch für Bargeld muss es jedoch Schwellenwerte geben.“ Bei der Geldwäscheprävention dürfe es keine Unterschiede zwischen verschiedenen Assetklassen geben, so De Masi. „Kryptowährungen sind kein Zahlungsmittel für den täglichen Bedarf.“"