Handelsblatt: Gefahr für den Staat oder moderne Geld-Alternative: So wollen die Parteien Kryptowährungen regulieren

Eine Presseschau mit Fabio De Masi

04.06.2021

Handelsblatt: Gefahr für den Staat oder moderne Geld-Alternative: So wollen die Parteien Kryptowährungen regulieren

 

"Der Kryptosektor boomt. Das Thema digitale Währungen spaltet die Parteien. Nach der Wahl könnte sich die Regulierung ändern. Wer mehr Regeln fordert – und wer mehr Freiheit. (...)

 

'Grundsätzlich bietet die Kryptotechnologie interessante Anwendungsbereiche', sagte der stellvertretende Fraktionsvorsitzende der Linken, Fabio De Masi, dem Handelsblatt. Es sei aber eine Herausforderung für staatliche Akteure, wie die Zentralbank die Geldschöpfung hinreichend zu kontrollieren. Beim digitalen Euro komme es auf die Ausgestaltung an. 'Ein digitaler Euro bietet dann einen Mehrwert, wenn er zusätzlich und nicht alternativ zum Bargeld digitale Guthaben außerhalb der Geschäftsbanken bei der Zentralbank schafft', sagte De Masi. Dies ermögliche auch die Durchsetzung eines eigenen Datenschutzniveaus, statt von privaten Unternehmen wie Facebook oder Apple Pay abhängig zu werden. Facebook habe inklusive diverser Apps fast ein Drittel der Menschheit als Nutzer. 'Die davon ausgehende Marktmacht und die Risiken für die Finanzstabilität durch die zukünftig nicht ausgeschlossene Kreditschöpfung sind zu groß.' Den hohen Energieverbrauch bei der Herstellung mancher Kryptowährungen hält De Masi für nicht notwendig. Grundsätzlich müssten Währungen vor allem geringe Transaktionskosten aufweisen, um ein effizientes Zahlungsmittel zu verkörpern. 'Das aufwendige Mining beim Bitcoin ist dafür nicht zwingend.' (...)"