Berliner Zeitung: Wirecard: Chef der DPR tritt zurück

Eine Presseschau mit Fabio De Masi

24.02.2021

Berliner Zeitung: Wirecard: Chef der DPR tritt zurück

 

"Der Wirecard-Skandal hat sein nächstes Opfer gefordert. Der Chef der Deutschen Prüfstelle für Rechnungslegung, Edgar Ernst, tritt ab. (...)

Der Linke-Abgeordnete Fabio De Masi sagte: „Der Rückzug von Prof. Ernst zeigt: Der Besen Untersuchungsausschuss kehrt gut! Die Rolle des Justizministeriums bei der Genehmigung eines weiteren Aufsichtsratsmandats während der Amtszeit von Ernst und damit des Verstoßes gegen die Verhaltensregeln des DPR-Präsidenten muss geklärt werden. Gleichwohl ist die aktuelle Ministerin für den Vorgang nicht verantwortlich.“ 

De Masi weiter: „Die DPR hat Wirecard geradezu angebettelt, ihr Argumente zu liefern, um nicht wegen Betrugs ermitteln zu müssen. Die Union sollte daher ihren Widerstand gegen eine unmittelbare hoheitliche Bilanzkontrolle durch die Finanzaufsicht - wie sie in den übrigen EU-Mitgliedsstaaten üblich ist - aufgeben. Die privatrechtliche DPR taugt nicht als Bilanzpolizei. Man kann auch die Alkoholkontrolle nicht dem ADAC überlassen!“

De Masi: „Für den DPR-Präsidenten und die von ihm bestellten Gutachter muss ein Mandatsverbot wie für Abschlussprüfer gemäß § 319 Abs.3 Nr. 2 HGB gelten, um Interessenkonflikte auszuschließen. Dies muss im Gesetz zur Stärkung der Finanzmarktintegrität (FISG) dringend korrigiert werden!“"