Berliner Zeitung: Wirecard: Auch die Wirtschaftsprüfer wollen schweigen

Eine Presseschau mit Fabio De Masi

22.11.2020

Berliner Zeitung: Wirecard: Auch die Wirtschaftsprüfer wollen schweigen

 

"Das Bemühen der Parlamentarier, Licht ins Dunkel des Wirecard-Skandals zu bringen, dürfte einen weiteren  Dämpfer erhalten. Am Wochenende erklärte das Wirtschaftsprüfungsunternehmen Ernst & Young (EY), dass man sich wegen der gesetzlichen, strengen und strafbewehrten Verschwiegenheitsflicht außerstande sehe, „über Details der Prüfungshandlungen bei Wirecard zu sprechen“. In einer Erklärung heißt es, man unterstütze die Behörden zwar „vollumfänglich“, könne jedoch zur Aufklärung des Bilanzskandals im Parlamentarischen Untersuchungsausschuss (PUA) keine konkreten Beiträge liefern. (...)

Dazu sagte der Linke-Politiker Fabio De Masi dieser Zeitung: „Der Vorstand von Wirecard führt nicht mehr die Geschäfte. Der Insolvenzverwalter hat EY von der Schweigepflicht entbunden und Mitarbeiter, gegen die kein berufsrechtliches Verfahren läuft, müssen auch aussagen! Es wäre daher sehr bedauerlich wenn wir dies auf dem Rechtsweg klären müssen. Es ist definitiv nicht klug von EY, weil es den Verdacht erhärtet, dass EY Pflichtverletzungen verantwortet! EY unterschätzt die wirtschaftlichen Kosten des Imageschadens. Wer bei öffentlichen Aufträgen der Bundesregierung vor der Tür steht, hat im Parlament zu erscheinen. Wir werden EY nicht schonen!“ (...)"