Handelsblatt: Notare müssen Barkäufer melden

Eine Presseschau mit Fabio De Masi

08.09.2020

Handelsblatt: Notare müssen Barkäufer melden, 08.09.2020, S.28

 

"Der deutsche Immobilienmarkt sei ein Tummelplatz für "Schwerkriminelle und Korrupte", moniert die Antikorruptionsorganisation Transparency International. Und die finanzpolitische Sprecherin der Grünen, Lisa Paus, rügte kürzlich, dass Hauskäufe "mit dem Bargeldkoffer" in Deutschland immer noch möglich seien.

Tatsächlich gilt die Immobilienbranche in Deutschland als besonders anfällig für Geldwäsche. Kriminelle schleusen jährlich 20 bis 30 Milliarden illegal erwirtschafteter Euro allein in den Nicht-Finanzsektor, zu dem auch der Immobilienbereich gehört, heißt es in einer für das Bundesfinanzministerium erstellten Studie. Das Geld stammt beispielsweise aus dem Drogengeschäft - und findet etwa durch den Kauf einer Immobilie den Weg in den legalen Geldkreislauf. (...)

"Aus politischer Sicht bleibt Deutschland ein Paradies für Geldwäsche mit Betongold, solange die Strafverfolgung Immobilienbesitz über Briefkastenfirmen nicht auf die tatsächlichen Eigentümer zurückführen kann", konstatiert der Vizefraktionschef der Linken, Fabio De Masi. Immobilieneigentümer in Deutschland könnten ihre Identität weiterhin verschleiern, während sich aus den Registern in Dänemark, Luxemburg, Österreich und Malta teilweise wertvolle Informationen gewinnen ließen. (...)"