SPIEGEL: Griechenland-Hilfen lohnen sich

Eine Presseschau mit Fabio De Masi.

14.03.2020
Eurokrise

SPIEGEL: Griechenland-Hilfen lohnen sich

"Der 2010 vergebene Kredit der staatlichen Förderbank KfW an Griechenland über 15,2 Milliarden Euro war umstritten, hat dem Bundeshaushalt bis 2019 aber gut 443 Millionen Euro an Zinseinnahmen beschert. Das geht aus der Antwort des Finanzministeriums auf eine Kleine Anfrage hervor, die Fabio De Masi, Mitglied der LinkenBundestagsfraktion, gestellt hat und die dem SPIEGEL vorliegt. Demnach sank die durchschnittliche Verzinsung der deutschen Staatsschulden von 2008 bis 2018 von 4,24 auf 1,5 Prozent – die niedrigen Kapitalmarktzinsen entlasten die öffentlichen Haushalte also erheblich, weil neu aufgenommenes Geld immer weniger kostet. Die Euro-Länder sparen ebenfalls erheblich: Hier sanken die Durchschnittszinsen von 4,59 auf 2,11 Prozent. Gestiegen ist die durchschnittliche Zinsbindung der Bundesschuld, und zwar von 6,26 auf 6,93 Jahre. Auch das entlastet den Etat, weil sich der Staat die günstigen Konditionen über einen längeren Zeitraum sichern kann. Griechenland hatte 2010 von den Euro-Mitgliedstaaten sowie dem Internationalen Währungsfonds (IWF) 73 Milliarden Euro an Hilfen erhalten, später weitere knapp 154 Milliarden sowie 62 Milliarden Euro. Geld zurückbekommen hat bislang nur der IWF."