Focus: Leerverkaufsverbot – Druck auf Wertpapieraufsicht Esma wächst

Die jüngsten Leerverkaufsverbote an den Börsen durch mehrere europäische Länder erhöhen den Druck auf die europäische Wertpapieraufsicht Esma. Eine Presseschau mit Fabio De Masi

18.03.2020
Presseschau

Focus: Druck auf Wertpapieraufsicht Esma wächst – Bafin sieht noch keinen Handlungsbedarf

"Denn die rasante Talfahrt der Aktienmärkte weltweit infolge der Coronavirus-Krise geht nach wie vor fast ungebremst weiter. Marktexperten und Politiker fordern ein einheitliches Handeln, nachdem Frankreich, Italien, Spanien und auch Belgien Leerverkäufe ganz oder zumindest teilweise verboten haben. Doch hierzulande sieht die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (Bafin) noch keinen Handlungsbedarf, wie eine Sprecherin der Finanz-Nachrichtenagentur dpa-AFX am Mittwoch sagte.

Mit Leerverkäufen werden Aktien verkauft, die lediglich geliehen sind. Dies dient zum einen der Absicherung von bestehenden Positionen. Zum anderen kann so aber auch auf fallende Kurse spekuliert werden. Denn dann können die verkauften Papiere zu einem späteren Zeitpunkt günstiger zurückgekauft werden. Dieses Vorgehen kann den Druck auf ohnehin fallende Aktienkurse noch erhöhen. (...)

Politiker - wie aktuell etwa der CSU-Europapolitiker Markus Ferber oder der Bundestagsabgeordnete der Linken, Fabio De Masi - fordern vorübergehend ein solches EU-weites Verbot. „Spekulanten treiben die Kurse mit Leerverkäufen immer weiter nach unten“, kritisierte Ferber und fordert die Europäische Wertpapieraufsicht zum Eingreifen auf. „Leerverkäufer machen sich die große wirtschaftliche Unsicherheit zunutze und gießen in einer ohnehin schwierigen Situation Feuer ins Öl“, sagte er. Das schüre Panik. Nötig und möglich sei ein befristetes Verbot durch die Esma. (...)"