FAZ: Bundesbank weist Vorschläge von Blackrock zurück

Eine Presseschau mit Fabio De Masi

30.08.2019
Presseschau

FAZ: Bundesbank weist Vorschläge von Blackrock zurück

Print-Ausgabe vom 30. August 2019

"Die Volkswirte des größten Vermögensverwalters der Welt, Blackrock, schlagen Helikoptergeld vor, sollte es im Euroraum zu einer Rezession kommen. Doch die Bundesbank hält davon wenig. Für sie ist Helikoptergeld, also die direkte Auszahlung von Geld durch die Notenbanken an Staat oder Bürger, eine fiskalische Angelegenheit. Damit wären die unbefristeten Nullzinskredite, die von der Europäischen Zentralbank (EZB) über die Geschäftsbanken an die Bürger geleitet würden, nicht durch das geldpolitische Mandat gedeckt, weil sie gegen das Verbot der monetären Staatsfinanzierung verstößen. Das geht aus einer Antwort der Bundesbank auf eine Anfrage des Bundestagsabgeordneten Fabio De Masi (Die Linke) hervor. (...)

De Masi kann sich zwar nicht damit anfreunden, dass Blackrock der EZB Vorschläge macht: "Vermögensverwalter wie Blackrock sollten der Geldpolitik unterworfen sein und nicht umgekehrt." Gleichwohl hält er die Vorschläge im Kern für richtig: "Geld kann noch so billig sein - ohne Unterstützung der Fiskalpolitik gibt es keine hinreichenden Investitionen." Das Geld versickere an den Finanzmärkten und begünstige Vermögenspreisblasen. Deshalb greift seiner Ansicht nach die Kritik der Bundesbank zu kurz. Sie hält Wertpapierkäufe, die der Finanzierung öffentlicher Aufgaben und Investitionen dienen, für eine monetäre Staatsfinanzierung. Nach Ansicht von De Masi gibt es diese Interessenkonflikte auch schon in den EZB-Käufen von Unternehmensanleihen."