Hamburger Abendblatt: Hamburger Warburg-Bank durch Prüfbericht belastet

Eine Presseschau mit Fabio De Masi

18.04.2019
Die Hamburger Warburg Bank

Hamburger Abendblatt: Hamburger Warburg-Bank durch Prüfbericht belastet

"Die Privatbank wehrt sich gegen den Vorwurf der Steuerhinterziehung. M.M. Warburg klagt gegen die Bankenaufsicht BaFin. 

Das Hamburger Privatbankhaus M.M. Warburg & CO, gegen das die Staatsanwaltschaft im Zusammenhang mit Steuerhinterziehungen bei sogenannten Cum-Ex-Aktiengeschäften ermittelt, gerät durch einen Untersuchungsbericht der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Deloitte zusätzlich unter Druck. Wie die „Süddeutsche Zeitung“ berichtet, hat sich demnach Christian Olearius, der frühere Sprecher der Partner und jetzige Aufsichtsratsvorsitzende von M.M. Warburg, zusammen mit zwei Beschäftigten der Bankengruppe der „besonders schweren Steuerhinterziehung“ strafbar gemacht. (...)

M.M. Warburg klagt zudem beim Verwaltungsgericht Frankfurt gegen die BaFin. Aus Sicht der Hamburger hätte die Behörde nicht Deloitte mit der Sonderprüfung beauftragen dürfen, weil Deloitte in der Cum-Ex-Sache an entlastenden Gutachten für die Deutsche Bank mitgewirkt habe. Klaus Landry, der Anwalt von Olearius, sieht nach Angaben der „Süddeutschen Zeitung“ in dem Prüfbericht keinerlei Anhaltspunkte dafür, dass der damalige Chef von M.M. Warburg „in strafrechtlich relevanter Weise“ die betreffenden Aktiengeschäfte geduldet, angewiesen, ihnen zugestimmt oder sie genehmigt habe. Nach Einschätzung des Anwalts von Mitgesellschafter Max Warburg, Otmar Kury, weise der Prüfbericht schwere Rechtsmängel auf.

Für den Hamburger Bundestagsabgeordneten Fabio De Masi (Linke) steht dennoch fest: „Olearius gehört auf die Anklagebank.“ Der Vorwurf der schweren Steuerhinterziehung erhärte sich. „Die BaFin sollte nun Olearius aus dem Aufsichtsrat abziehen“, so De Masi."