Berliner Zeitung: Die Spur führt nach Turkmenistan

Eine Presseschau mit Fabio De Masi

04.12.2018

Berliner Zeitung: Die Spur führt nach Turkmenistan[1]

"Im Juni 2018 unterschreibt die Frau mit der Personalausweisnummer 46 03 114381 die Vollmacht: „Ich, Frau Julia Ivanovna Sokolova, geboren am 1. Oktober 1945, Geburtsort: Siedlung Woroschilowo“, heißt es da, – Oblast Woroschilowgrad – „bevollmächtige hiermit Herrn Vladimir Sokolov … mit der Anmeldung einer Gesellschaft mit beschränkter Haftung (GmbH) in der Bundesrepublik, darunter in der Stadt Berlin. (...)

Es zeigt sich, dass die Geschäfte und die Familie nicht leicht zu trennen sind. So hält Irina Sokolova, mit der er verheiratet ist oder war, Anteile an der Trockland VI Klosterstraße 62 GmbH. Das Familiäre führt zu einem Mann, der als Diktator einen recht einmaligen Personenkult betrieb: Saparmurad Nijasow, Staatschef von Turkmenistan, der sich schlicht als „Führer der Turkmenen“ begriff und nicht nur eine Stadt, sondern angeblich auch einen Meteoriten nach sich benannt haben soll. Irina Sokolova soll die Tochter des Staatschefs sein. Er mochte vor allem jenes Land, das so viele Oligarchen und Diktatoren wegen seiner Diskretion bevorzugen: Deutschland. Das „Gangsta’s Paradise“ – wie es der Steuerexperte der Linken, Fabio De Masi, mittlerweile angesichts der grassierenden Intransparenz auf dem deutschen Immobilienmarkt desillusioniert nennt."

Links:

  1. https://www.berliner-zeitung.de/berlin/investoren-am-checkpoint-charlie-die-spur-fuehrt-nach-turkmenistan-31688888