Aufsichtsversagen der BaFin bei P&R

Eine Presseschau mit Fabio De Masi zur BaFin

08.06.2018
Hafen Hamburg, Container Terminal.

8. Juni 2018, Handelsblatt: Hilflos vor der Milliardenpleite – Wie die Behörden bei P&R wegsahen[1]

"Auf eine Anfrage zum Zusammenbruch des Containerriesen P&R gibt das Finanzministerium nur dürftige Antworten. Die Aufseher hätten ihre Pflicht erfüllt. Das sehen Volksvertreter anders. (...)

Erst nachdem schon drei Vertriebsgesellschaften insolvent gegangen waren, veröffentlichte die Bafin eine Ad-hoc-Mitteilung, dass für die Anleger der zuletzt mit Prospekt verkauften Container ein Forderungsausfall drohe, weil die Anbietergesellschaft dieser Container Forderungen gegenüber den insolventen Schwestervertriebsgesellschaften habe.

Die pflichtgemäße Veröffentlichung dieser Warnung scheint bislang das Einzige zu sein, was die Bafin im P&R-Desaster unternommen hat.

Gerhard Schick empört sich: „Die Risiken waren nicht klar und kompakt dargestellt. Doch die Bafin hat nur zugesehen, dabei hat sie für solche Fälle schon Eingriffsrechte, wenn nicht gar Pflichten.“ Aus Angst vor möglichen Regressansprüchen habe die Bafin lieber Tausende von Menschen in einen Anlageskandal rauschen lassen. Auch die Linkspartei kritisierte ein „massives Aufsichtsversagen.“ Der Abgeordnete Fabio De Masi sagt, die Bafin spiele Blinde Kuh, während das Finanzministerium zuschaue.

Auch den auf Kapitalmarktanlagen spezialisierten Wolfgang Schirp aus Berlin überzeugt die Antwort des Finanzministeriums nicht. „Meiner Meinung nach hat die Bafin voll und ganz versagt, und auch die Bundesregierung verschließt die Augen vor den Problemen zu schwacher Kontrolle“. Er will die Ansprüche seiner Mandanten gegen die Bafin gerichtlich klären lassen."

Links:

  1. http://app.handelsblatt.com/finanzen/insolventer-containerriese-hilflos-vor-der-milliardenpleite-wie-die-behoerden-bei-pundr-wegsahen/22663994.html?ticket=ST-2062186-YFOWUocAtdht7fipIzKj-ap3