Boateng zum FC Bundestag

Eine Presseschau mit Fabio De Masi über den FC Bundestag

18.01.2018

29.1.2018, ntv, Stefan Giannakoulis:Boateng trifft AfD

"Bevor wir dazu kommen, wie langweilig der gar nicht existente Titelkampf in der Fußball-Bundesliga auch nach diesem 20. Spieltag ist, ein kleiner Exkurs in Sachen AfD. Die sitzt ja seit Ende Oktober im deutschen Parlament und ist beleidigt, dass nicht alle Abgeordnete, die interessiert waren, beim FC Bundestag spielen dürfen. Deswegen wollen sie jetzt einen eigenen Klub gründen. Fraktionsgeschäftsführer Hansjörg Müller kündigte an: "Wir gründen unseren Verein auf den Werten Sportsgeist und Toleranz, gegen Hass und Ausgrenzung, wie wir es vom FC Bundestag kennengelernt haben."

Dort darf dann auch Müllers Fraktionskollege Sebastian Münzenmaier mitmachen. Er ist 28 Jahre alt und im Oktober vergangenen Jahres zu einer Haftstrafe von sechs Monaten auf Bewährung und einer Geldstrafe verurteilt worden, wie unter anderem der "Tagesspiegel" schreibt: "Er hatte 2012 Mitgliedern der Hooliganszene geholfen, Fans eines gegnerischen Fußballvereins zu überfallen und zu verprügeln." Münzenmaier bestreitet das, sowohl er als auch die Staatsanwaltschaft legten gegen das Urteil Berufung ein. Besonders gut gefallen hat uns der Vorschlag des Linken-Abgeordneten Fabio de Masi im Gespräch mit der "Süddeutschen Zeitung": Alle Bewerber sollten sich einem fußballerischen Eignungstest unterziehen - "unter der Leitung von Trainer Jérôme Boateng".

Die AfD, das ist die Partei, deren Bundessprecher Alexander Gauland gesagt hatte: "Die Leute finden ihn als Fußballspieler gut. Aber sie wollen einen Boateng nicht als Nachbarn." Apropos Rassisten: Wir schlagen vor, die AfD bestreitet ihr erstes Spiel gegen die Eintracht aus Frankfurt. Dort spielt Jérômes Bruder Kevin-Prince Boateng, der sich bereits vor seiner Rückkehr in die Bundesliga gegen Fremdenfeindlichkeit und Diskriminierung in den Fußballstadien und im richtigen Leben einsetzt. Die Eintracht hat sich am Sonntag wieder klar positioniert. Präsident Peter Fischer bekräftigte, keine Mitglieder der AfD in seinem Verein haben zu wollen. "Ich nehme nichts von meinen Aussagen zurück." Fischer hatte im Hessischen Rundfunk gesagt: "Es gibt für die braune Brut keinen Platz. So lange ich da bin, wird es keine Nazis bei Eintracht Frankfurt geben."" 

 

18.1.2018, Spiegel Online: Rechtsaußen darf nicht mitspielen

"Der AfD-Abgeordnete Sebastian Münzenmaier darf in der Fußballmannschaft des Deutschen Bundestags nicht mitkicken. Gegen den Rechts-Politiker läuft ein Verfahren wegen Körperverletzung. 

Fußball als Politikum: Der FC Bundestag hat die Teilnahme des AfD-Abgeordneten Sebastian Münzenmaier abgelehnt. Die Mitgliederversammlung sprach sich gegen eine Aufnahme des 28-Jährigen aus, der in der Vergangenheit in der Fanszene negativ aufgefallen war. (...)

Der Linken-Abgeordnete Fabio de Masi bezog sich bei seinem Vorschlag in der "Süddeutschen Zeitung" auf das Zitat von AfD-Bundessprecher Alexander Gauland über Nationalspieler Jerome Boateng ("Die Leute finden ihn als Fußballspieler gut. Aber sie wollen einen Boateng nicht als Nachbarn"). Vielleicht, so de Masi, sollten sich alle Bewerber einem fußballerischen Eignungstest unterziehen, "unter Leitung von Jerome Boateng."

 

18.1.2018, RP Online, AfD-Politiker Münzenmaier darf nicht mitspielen

"Der Linken-Abgeordnete Fabio de Masi bezog sich bei seinem Vorschlag in der Süddeutschen Zeitung auf das Zitat von AfD-Bundessprecher Alexander Gauland über Nationalspieler Jerome Boateng ("Die Leute finden ihn als Fußballspieler gut. Aber sie wollen einen Boateng nicht als Nachbarn"). Vielleicht, so de Masi, sollten sich alle Bewerber einem fußballerischen Eignungstest unterziehen, "unter Leitung von Jerome Boateng.""

 

4.1.2018, Süddeutsche Zeitung, Javier Cáceres: Boateng zum FC Bundestag

"Der Linken-Abgeordnete Fabio De Masi trug der SZ eine andere Idee vor. Eingedenk des Zitats von AfD-Bundessprecher Alexander Gauland aus der FAS von 2016 über den deutschen Nationalverteidiger Jérôme Boateng ("Die Leute finden ihn als Fußballspieler gut. Aber sie wollen einen Boateng nicht als Nachbarn haben"), schlägt De Masi einen "fußballerischen Eignungstest" vor: "Unter der Leitung von Trainer Boateng.""