Video: Öffentliche Investitionen statt europäische Finanzminister

Europa braucht nicht weitere Ministerposten, sondern zuallererst eine Korrektur der deutschen Wirtschaftspolitik

18.05.2017
Öffentliche Investitionen statt europäische Finanzminister

Der neue französische Präsident Emmanuel Macron schlägt vor, den Posten eines europäischen Finanzministers einzuführen.

Das klingt erstmal ganz vernünftig, denn wir haben ja erlebt wie in der #Eurozone die Hütte brannte und die Mitgliedsstaaten völlig unterschiedliche Wirtschafts- und Steuerpolitiken machen.

Aber der Teufel liegt eben im Detail: Das Kernproblem der Eurzone ist nicht, dass wir keinen europäischen Finanzminister haben, sondern dass Deutschland so sehr die Löhne gedrückt hat mit der Agenda 2010 und wir dadurch immer mehr Güter ins Ausland verkauft haben als von dort eingekauft haben.

Wenn die deutsche Wirtschaft den Franzosen, den Spaniern, Italienern oder den Griechen immer mehr verkauft als wir von ihnen einkaufen, dann müssen sie eben Schulden machen.

Das heißt im Klartext: Die Eurozone ist viel zu unterschiedlich in der wirtschaftlichen Entwicklung, als dass man diese Unterschiede mit einem Finanzminister kaschieren kann.

Man bräuchte 7-10 Prozent des Bruttoinlandsprodukts als europäischen Haushalt und das halte ich für eine Illusion. Deswegen muss man unbedingt diese deutsche Wirtschaftspolitik korrigieren. Nur dann kann der Euro überleben.