Presseschau: USA bald auf schwarzer Steuerliste?

Das Handelblatt berichtet über einen Brief der EU an die USA

01.02.2017
Presseschau

Das Handelblatt berichtet auf Seite 4 in ihrem Artikel "Die EU schlägt zurück!" vom 01.02.2017 über die schwarze Liste steuerpolitisch nicht kooperativer Staaten. Darauf könnte nämlich bald auch die USA zu finden sein. 

Handelsblatt, 01.02.2017

"Der neue US-Präsident Donald Trump lanciert täglich neue Attacken gegen die EU. Und die Europäer denken neuerdings darüber nach, die USA auf die geplante schwarze Liste der Steueroasen zu setzen.

Das US-Finanzministerium bekommt diese Woche Post aus Europa. Die EU bereite eine Liste "steuerpolitisch nicht kooperativer Staaten" vor, heißt es in dem Schreiben. Im Zusammenhang mit dieser schwarzen Liste gebe es Klärungsbedarf. Man werde die "zuständigen Behörden" in den Vereinigten Staaten deshalb "zu gegebener Zeit kontaktieren".

Der Standardbrief, der dem Handelsblatt vorliegt, geht nicht nur nach Washington. Rund 90 Länder, die über einen bedeutenden Finanzplatz verfügen und enge wirtschaftliche Beziehungen zur EU unterhalten, erhalten das Schreiben. Längst nicht alle müssen befürchten, auf der schwarzen EU-Liste der Steueroasen zu landen, die Ende dieses Jahres beschlossen werden soll. Doch den USA könnte das durchaus passieren. Im US-Steuersystem hat die EU nämlich zwei "Risikoindikatoren" entdeckt: mangelnde Transparenz und umstrittene Steuervergünstigungen. Das geht aus einer Aufstellung der EU-Kommission vom September 2016 hervor.

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Die USA kümmert es auch nicht, wenn US-Firmen außerhalb des Landes erzielte Gewinne gar nicht versteuern - weder in Amerika noch in Europa. "Solange die Gewinne nicht in die USA zurückfließen, bleiben sie oft unversteuert", klagt der Europaparlamentarier Fabio de Masi von der Linkspartei. "Daher muss die EU im Zweifel zuschlagen." [...]"

Handelsblatt 02.02.2017

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However, when it comes to handing over its own tax data, the United States has not always been so energetic. It supported the OECDagreement on information exchange, but was at first reluctant to sign up to the new rules. Within the G20 and the OECD, the United States did push to make corporate tax avoidance more difficult. But it held back on implementing the new OECD rules. It remains unclear when U.S. tax authorities will make companies implement country-by-country reporting, a key measure of the new OECD rules, whereby multinational corporations report profits and taxes by country.

The United States also appears unconcerned by American companies which do not pay any tax on profits earned outside the United States: neither in America nor in Europe. “As long as profits do not flow back to the United States, they often simply go untaxed,” complained Fabio de Masi, a member of the European parliament for Germany’s Left Party. “So if in doubt, the European Union must take action.”"