Presseschau: Studie zur Hafenkoorperation

Eine kleine Presseschau zur Vorstellung der Stude zur Norddeutschen Hafenkooperation

04.11.2016

Das Frauenhofer Insititut hat eine Studie zur Norddeutschen Hafenkoorperation im Auftrag der Linksfraktion im Europaparlament veröffentlich. Die Studie kann hier kostenfrei heruntergeladen werden. Über die Ergebnisse der Studie berichtet die taz:

junge Welt, 03.11.2016

"Das Problem ist bekannt: Die großen deutschen Seehäfen konkurrieren nicht nur mit den Westhäfen der Niederlande und Belgiens, sondern auch untereinander. Da Bau und Unterhalt von Häfen und Wasserwegen öffentliche Aufgaben sind, ist das ein teurer Zustand für den Steuerzahler. Zu Recht nennt daher der linke Europaabgeordnete Fabio De Masi in seinem Vorwort zu einer aktuellen Studie bessere Hafenkooperation ein »Gebot der Vernunft«. Wettbewerb der Seehäfen untereinander um immer größere Containerschiffe vergeude öffentliche Gelder für parallele Strukturen, trage bei zu Überkapazitäten, vernichte Arbeitsplätze bei den Verlierern des Wettlaufs und bedeute Risiken für Umwelt und Sicherheit des Seeverkehrs. Dessen Einfluss auf regionale Wirtschaft und das Hinterland läge ebenso wie Sicherheit und Umweltfolgen im öffentlichen Interesse und bedürfe daher politischer Steuerung. [...]

Aber in der entscheidenden Frage kommt von den Gutachtern ein unmiss­verständliches Nein: Einer Koordination oder Lenkung von Seefracht – von Schiffsanläufen gewichtet nach Güterart, Zielhafen oder Schiffsgrößen – erteilen die Wissenschaftler eine klare Absage. Reedereien und deren Kunden vorzugeben, welcher Hafen anzulaufen ist, verkenne »die Entscheidungsgrundlagen in der maritimen Transportkette«, weisen die Forscher »steuernden Einfluss auf Ladungsströme« zurück. Deutschlands Seehäfen verfügten »nicht über den Hebel, Reedereien vorzuschreiben, welchen Standort sie anlaufen sollen und wo Container abgeladen werden«. [...]

Die CML-Studie untersucht die Häfen Hamburg, Bremerhaven und Wilhelmshaven; sie stützt sich dabei aber kaum auf eigene Forschungsergebnisse, sondern sortiert und gewichtet lediglich Daten anderer Arbeiten. Das führt vereinzelt zu kuriosen Einschätzungen, etwa wenn CML den Terminalbetreiber Eurogate als Beispiel für eine gelungene Hafenkooperation darstellt. Eurogate – der Konzern gehört zu gleichen Teilen der privaten Hamburger Firma Eurokai und dem staatlichen Bremer Unternehmen BLG Logistics – ist schlicht an rund einem Dutzend verschiedener Standorte einschließlich der drei untersuchten Häfen tätig: Selbstverständlich führt das zu Synergien – aber »Kooperation« wird meist anders verstanden. [...]"

Der Artikel "Bock und Gärtner auf dem Containerschiff"[1] erschien in der Druckausgabe vom 03.11.2016 auf Seite 5 und kann online auf der Webseite der jugen Welt abgerufen werden.

Die tageszeitung, 15.10.2016

"[...] Dennoch müsste „eine gemeinsame Hafenplanung und Investitionslenkung“ von Bund und norddeutschen Küstenländern möglich sein, meinte der Hamburger Europa-Parlamentarier Fabio de Masi. Der Hafenexperte der Hamburger Linksfraktion in der Bürgerschaft, Norbert Hackbusch, beharrte darauf, „dass es möglich sein muss, die Anlaufstrategie der Reeder zu beeinflussen“. Behrens dagegen räumte ein, dass eine Hafenkooperation nach Einschätzung des Fraunhofer-Instituts „ein Herauslösen aus der wirtschaftlichen Logik“ darstelle: „Das müssen wir akzeptieren.“"

Der Artikel Jeder kämpft für sich allein[2] von Sven-Michael Veit kann auf der Webseite der taz kostenfrei abgerufen werden.

Links:

  1. https://www.jungewelt.de/2016/11-03/022.php
  2. http://www.taz.de/!5345402/